Ein Buch von Schuld und Zufall

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mariederkrehm Avatar

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„Die Dinge … sie passieren einfach“, sagt Herr Marinko zu seiner Frau und fasst damit das ganze Drama zusammen: Meistens trägt niemand wirklich eine Schuld. Der Zufall bestimmt das Leben, und wer es nach einem traumatisierenden Ereignis nicht schafft, weiterzumachen, vermehrt sein Unglück zulasten anderer.

Das passiert Lou und Sonny, beide 15 und schon von einem großen Verlust gezeichnet. Sonny hat ihre Mutter verloren. Lou leidet darunter, wie ihre Eltern mit einer lang zurückliegenden Totgeburt umgehen.

Dazu ist in diesem Sommer alles extrem: die Hitze, der Gestank des Sees, Lous Zuneigung zu Sonny und das Abdriften der Freundin ins Unvertretbare. Und mittendrin wird Lou 16 und merkt, dass sie dieses Leben, das sie immer nur als Beifahrerin von anderen führt, endlich selbst steuern sollte. Der früh entlassene Straftäter Hagen Bender ist nur der zündende Funke für die längst fällige Erkenntnis: Lou muss sich dringend ins Erwachsenwerden retten, um nicht zu vergehen.

„Rattensommer“ ist ein dicht gewebter Jugendroman mit viel Atmosphäre und reichlich Symbolik - direkt, humorvoll, ausschweifend, kompromisslos.