Weichgekocht!

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straßenprinzessin Avatar

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„Ich mache mich still und taub und stumm, bleibe einfach sitzen, bis das letzte Gefühl aus meinem Körper und die letzten Gedanken aus meinem Kopf verschwunden sind.“ (Seite 175)

Puhh, irgendwie hatte ich auf so viel mehr gehofft, aber diese Geschichte bleibt eine Ansammlung an unglaublich vielen ungesagten Dingen!

Lou ist ein liebenswertes und nettes Mädchen, die vor lauter Gefühle bald platzt. Ihr Leben ist kompliziert und dieser heiße Sommer treibt es auf den absoluten Siedepunkt.
Tatsächlich verdampft am Ende dann auch die ganze Geschichte ins Nichts!

Obwohl das Büchlein gerade einmal 252 Seiten hat, gibt es so viel unnötiges schwammiges Blabla. Lou ist eigentlich ein cleveres Mädchen, die viele Aha – Momente erreicht, diese aber nicht nutzt. Ihre Entwicklung findet fast gar nicht statt, obwohl sie alles hat, was sie dafür braucht.

Das Setting ist mager, von einem atmosphärisch dichten Roman keine Spur.
Allerdings gibt es hin und wieder durchaus mal kleine winzige Textperlen, die ich sehr mochte.

Alle anderen Figuren, vor allem Sonny und Lou ihre Eltern, die jede Menge Konfliktpotential mit sich bringen, bleiben Randnotizen.

Lou ist eine Denkerin, nach außen handelt sie sehr zurückhaltend. Ich habe mir sehr oft gewünscht, dass sie ihre Power im Inneren auch mal ins wirkliche Leben bringt, aber sie bleibt die kleine graue Maus. Ihr handeln finde ich nicht immer logisch oder authentisch.

Aus Spoiler Gründen kann man gar nicht viel mehr sagen, denn die wenigen Seiten haben nicht all zu viel zu bieten. Potential gibt es zwar durchaus in Massen, aber die Hitze hat nur einen zähen Klecks zurück gelassen!

Für mich leider eine Enttäuschung auf ganzer Länge, oder eher Kürze!