Closed-Room-Krimi nach schwäbische Art

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Voller Allüren, pedantisch bis zum Abwinken und fast schon eine Spur zu geizig präsentieren die Autoren Volker Klüpfel und Michael Kobr Hauptkommissar Kluftinger, der zu einem Kriminalspiel eingeladen, mit seiner Frau Erika im Allgäuer Berghotel erscheint. Gemeinsam mit dem Ehepaar Langhammer angereist, will er sich dieses kostenlose Arrangement nicht entgehen lassen und packt bei seinem Rundgang im Hotelzimmer gleich erst einmal die hauseigenen Proben in Erikas Kulturbeutel ein. Erika ist entsetzt über die Dreistigkeit ihres Mannes, doch bevor sie dazu kommt, ausgiebig mit ihm zu schmollen, steht die Hotelchefin vor der Tür und präsentiert ihnen zwei wunderbare Kostüme. Mit sich und der Welt ausgesöhnt, begibt sich das Ehepaar Kluftinger in den Salon, um ihr Krimi-Wochenende zu genießen. Ein Wochenende, das, wenn man dem Klappentext Glauben schenken darf, einige mörderische Überraschungen für sie bereit hält.

An diesem Punkt angekommen, muss ich gestehen, dass ich bisher noch kein Buch des Allgäuer Kommissars gelesen habe. Aber bereits nach den ersten Seiten dieser Leseprobe ist er mir dermaßen ans Herz gewachsen, dass ich das Versäumte bald nachholen werde. Nicht nur, dass die beiden Autoren Volker Klüpfel und Michael Kobr es wunderbar verstanden haben, diesen typischen verschrobenen Beamten mit all seinen Macken humorvoll und wie aus dem Leben gegriffen zu beschreiben, auch die besonders ausgeprägten Eigenheiten des Kässpätzle liebenden Kommissars Kluftigers an sich, versprechen einen Lesespaß, den man sich einfach gönnen muss. Kluftinger als Hercule Poirot, eine Paraderolle für den eigensinnigen Kommissar, in der er gewiss ermittlerische Glanzleistungen vollbringen und seine kleinen grauen Zellen zu Höhstleistungen auflaufen lassen wird. Bereits jetzt schon freue ich mich auf das Buch, das ein wahrer schwäbischer Leckerbissen sein dürfte.