Es begann als Spiel

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Freude über Freude, der neue Roman um den schrulligen Kommissar Kluftinger ist da. Rauhnacht – damit sind die Nächte zwischen Weihnachten und dem 6. Januar gemeint. Dem Aberglauben nach werden an diesen Tagen die normalen Gesetze der Natur außer Kraft gesetzt.

 

Kommissar Kluftinger, seine Frau Erika und das befreundete Ehepaar Annegret und Martin Langhammer, sind von der Ex-Skiläuferin und Hotelbesitzerin Julia König zur Neueröffnung ihres Hotels in den Allgäuer Bergen über das Wochenende eingeladen worden. Im Hotel angekommen, stellen sie fest, dass sie nicht die einzigen Gäste sind, die auf „Kosten des Hauses“ eingeladen wurden. Als Werbegag soll abends ein Krimispiel stattfinden. Damit das Spiel authentischer wirkt, erhalten die Mitspieler Kostüme. Klufti erhält das Kostüm von Hercule Poirot und fühlt sich wohl in seiner neuen Rolle.

 

Beim Abendessen fehlt ein Gast und noch ehe das Krimispiel begonnen hat, passiert tatsächlich ein Mord.

Das Mordopfer wird in einem von innen verschlossenen Zimmer gefunden. Klufti bleibt nichts anderes über als ohne Hilfe von seinen Allgäuer Kollegen zu ermitteln, da zwischenzeitlich durch starken Schneefall und Lawinengefahr das Hotel von der Außenwelt abgeschnitten wurde. Dr. Martin Langhammer im Kostüm von Dr. Watson stellt sich ihm als Assistent einschließlich seines Detektivspielkoffers für Kinder zur Verfügung. Kommissar Kluftinger ist nicht gerade begeistert davon.

 

Schnell war ich von dem Buch gefangen. Es ist eine unterhaltsame, humorvolle Lektüre und gleichzeitig ein spannender Krimi ohne blutfließende Details. Sehr amüsant und aus dem Leben gegriffen fand ich einige Szenen, zum Beispiel wie Klufti mit sich zu Rate geht, welches die richtige Höhe des Trinkgeldes für den Hoteldiener ist und wie er durch das Badezimmer streift, um alle kleinen Fläschchen – Gastgeschenke des Hotels wie er meint – in den Kulturbeutel räumt.

 

Genau wie der schrullige Kluftinger und der prahlerische Dr. Langhammer sind die Personen gut beschrieben, dass man sie sich bildhaft vorstellen kann. Beim Lesen fühlt man sich ins eingeschneite Hotel versetzt und kann die Kälte und Atmosphäre spüren.

 

Man erkennt Parallelen zu Agatha Christie, die aber bewusst eingeflossen sind. Alle Gäste sind verdächtig und haben ein Motiv. Doch wer ist der Täter.