Gelungener "altmodischer" Krimi in tollem Umfeld

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waldeule Avatar

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Um es mit Kommisar Kluftingers eigenen Worten auszudrücken, dass Buch ist „priml“ (und im Gegensatz zu Kluftinger meine ich das auch nicht ironisch). Ein eingeschneites Luxushotel in den Bergen als Kulisse und ein Krimi-Wochenende als Rahmenprogramm ist ein perfektes Umfeld für den gelungenen Krimi. Im Mittelpunkt steht ein rätselhafter Mord, der glücklicherweise ganz ohne Blut und makabere Hinweise auskommt, dafür mit zahlreichen Rätseln und Merkwürdigkeiten aufwartet, die durchaus noch mehr gewürdigt hätten werden können. Der interessante Fall lädt in bester „Agathe-Christie-Tradition“ zum Miträtseln ein, wer denn unter den Anwesenden der Mörder ist. Einzig die Auflösung und den Schluss fand ich nicht gelungen, zu konstruiert und mit zu vielen glückliche Umständen, um mich wirklich überzeugen zu können. Trotzdem, Kluftingers behutsame Schritte auf dem Weg zur Auflösung haben mich in den Bann gezogen und ich habe jeden Satz des gemächlichen Schreibstils genossen, wenn ich mich auch erst einmal daran gewöhnen musste.

Mit zum Erfolg des Buches beigetragen hat natürlich auch die Hauptperson: Kommissar Kluftinger Er ist zwar etwas verschroben und hat ein paar seltsamen Spleens, doch alles in allem ein liebenswerter Tpy, dem ich sogar sein nerviges Fluchen verzeihe. Mit Doktor Langhammer hat er einen Gegenpart, der durch seine sehr korrekte Art für angenehme Abwechslung sorgt.

Mehr als nur zum Schmunzeln reizten mich die vielen amüsanten Momente des Buches. Sei es bei Kluftingers Kampf mit den Tücken der modernen Technik, Langhammers eigenwilligen Ermittlungsmethoden oder natürlich auch den lokalen Anspielungen auf tatsächliche Ereignisse.

Absolut gelungen fand ich auch das Cover. Die verschiedenen Elemente passen wie die Faust aufs Auge zur erzählten Geschichte und zur Stimmung des Buches. Das große eingeschneite Verkehrsschild hat großen Wiedererkennungswert und ist eine optische Verbindung zu den Vorgängerbänder (wie ich aus dem mitgelieferten Flyer ersehen konnte, noch kenne ich die anderen Bücher nicht).

Fazit: Ein gelungener „altmodischer“ Krimi zum Mitraten mit einer gut erzählten (Kriminal)geschichte ohne Blut und Schockeffekte. Davon möchte ich auf alle Fälle mehr lesen und so steht Band 1 bereits auf meiner Wunschliste.