Kluft ist wieder da

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pucki24 Avatar

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In ihrem neuen Fall **„Rauhnacht“** schicken Michael Kobr und Volker Klüpfel ihren Kommissar Kluftinger diesmal zu einem Krimispiel. Kluftinger, seine Frau Erika und das befreundete Ehepaar Annegret und Martin Langhammer reisen für einen Kurzurlaub in das neu umgebaute Hotel der ehemaligen Skiläuferin Julia König.

Doch schnell wird aus dem harmlosen Spiel bitterer Ernst, als ein Mord geschieht und der Kommissar, statt die Rolle des berühmten Hercule Poirot im Spiel zu übernehmen, wieder in den Dienstkittel der Polizei schlüpft. Vollkommen auf sich alleine gestellt, sieht man von „Lieblingsfreund“ Langhammer ab, ermittelt der Kommissar in dem Mordfall. Viele Verdächtige mit vielen überzeugenden Tatmotiven, kein Polizeiapparat und deshalb wenig Hintergrundinformationen über die anwesenden Gäste. Ein Vorteil für den Kommissar: Der Mörder muss sich noch im Hotel befinden, da es wegen starken Schneefalls von der Außenwelt abgeschnitten ist.

Wie schon in den vorangegangenen Fällen, sympathisiert der Leser alsbald mit dem Kommissar, da er sich oder einen seiner Familienmitglieder immer wieder in der Figur erkennen kann. Wenn Klufti überlegt wie viel Geld er dem Kofferträger geben soll (50 Cent oder 1 Euro), er sich am Frühstücksbuffet den Teller voll lädt oder seine Probleme im chatroom und bei der Bedienung des Computers hat, dann fühlt man sich dem Antihelden des Krimis nahe.

Aus diesem Grund ist man auch bereit, die teilweise etwas zähen Ermittlungen des Kommissars zu ertragen und weiter zu lesen. Schließlich will man wissen wer der Mörder ist, wie das Verbrechen verübt wurde und wie sich Kluftingers Beziehung zu Langhammer verändert (Brüderschaft???).

Für Fans der Serie um den beliebten Allgäuer Kommissar ist das Buch ein Muss. Für Leser, die Krimis mit lokalem Bezug, einem sympathischen Allgäuer und Krimis in der Tradition Agatha Christies mögen ebenso.