Klufti eingesperrt

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Fee erzählt vom Buch

Kluftinger ist in einem Hotel, mit seinem Widersacher Langhammer. Die beiden Ehepaare wollen ein entspanntes Wochenende samt Live Krimi erleben. Der Kommissar wurde eingeladen, da er der Hotelmanagerin das Leben gerettet hatte. Leider stirbt einer der Hotelgäste und das Hotel ist von der Außenwelt abgeschnitten, so dass Kluftinger die Hilfe von Langhammer benötigt, da der Arzt ist.

Fee´s Meinung

Also das negative zuerst, Lokalkolorit findet man so ziemlich vergebens, da sich alles im Hotel abspielt könnte sich das Hotel auch auf Fehmarn befinden, wenn Fehmarn eingeschneit ist. Ich glaube, dass diese Krimis auch davon zehren, dass sie im schönen Allgäu spielen und es fehlt so richtig, diese Gegend. Im Hotel mit dem vielen Schnee ist davon leider so gar nichts zu spüren.

Dieser Kluftinger Krimi ist manchmal spannend, allerdings hat er auch seine „kleinen“ Längen. In diesem Buch wird auch die Antipathie Kluftingers gegen Langhammer greifbar, weil sie so dicht zusammen sind und noch aufeinander angewiesen sind, wegen des Mordes. Kommissar – Arzt. Kluftis Laune ist am Boden, ein Bruttler ohne seinesgleichen. Er wirkt hier streckenweise total unsympathisch und Langhammer trottelig. Manchmal ist es auch etwas witzig, aber manchmal ist es doch fast peinlich. Wäre das mein erster Kluftinger Krimi gewesen, ich hätte vielleicht keinen weiteren lesen wollen. Mit Milchgeld hadere ich ja heute noch. Ich hatte seitenweise Mitleid mit Kluftinger und hoffte für ihn, dass der Krimi schnell zu Ende ist, wobei, von Klufti-Krimis muss man eh immer schnell Abschied nehmen, denn der Schreibstil ist toll und die Charaktere perfekt in Szene gesetzt.

Manchmal hat mich die ganze Geschichte an Agatha Christie erinnert, wie Poirot ermittelt. Nur, dass bei ihr Poirot sehr charmant rüberkommt und der arme Klufti der unsympathische Trottel vom Dienst ist, wobei er den Fall ja – wie üblich?!! – gelöst hat. Und Langhammer ist der absolut blöde und dumme Assistent Watson. Na ja, vielleicht erinnert es dann doch mehr an Sir Arthur Conan Doyle. In gewisser Weise ist das ja beruhigend, dass Langhammer hier auch nicht so gut wegkam wie sonst.

Ich hatte den Eindruck, dass hier alles vermischt wurde, was die beiden Autoren je gelesen und im Fernsehen, z. B. beim Tatort gesehen haben. Und das war manchmal ein bisschen viel.

Zum witzigen kann man sagen, ein bisschen Satire ist auch dabei und manches war dann doch brüllerhaft komisch, wenn man mal das Mitleid für Klufti vergaß. Also wenn die beiden Autoren, diese Stellen dann auch noch vorlesen und nicht teilweise im Hörbuch rausschneiden, dann wäre das optimal. Ich hab das Hörbuch gehört und das Buch gelesen, weil ich ja Fan bin. ;-) Ersteres wurde dann einfach zum Krimi gestutzt, für alle, die zu viel Mitleid mit Klufti hatten und auch die Satire nicht immer verstehen, wie etwa beim Frühstücksbuffet. (Wobei, war jetzt das Frühstücksbuffet auch im Hörbuch?)

Die Schneemobilszenen waren dann doch noch ein erfreulicher Höhepunkt des ganzen.

Fees Fazit

Mir hat einfach Kluftis Mannschaft gefehlt und ich hoffe, dass er nie wieder ohne sie ermitteln muss und sich frei bewegen darf und kann. Denn das macht die Allgäu Krimis aus, dass sie in der schönen Gegend spielen. Bitte Klufti nie wieder einsperren!!!

Trotz allem, es ist ein markanter Klufti Krimi, wahrscheinlich nicht der Beste, aber sicher auch nicht der schlechteste und man sollte ihn lesen, auch wenn man kein Fan der Serie ist. Man muss ja nicht mit diesem Klufti in die Serie starten. Auch wenn jeder Fall in einem Buch abgeschlossen ist. Manches ist durchaus witzig und die Charaktere kann man sich bildlich vorstellen und der Krimi war wieder schnell ausgelesen.