Rauhnacht

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enzian Avatar

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 Rauhnacht

 

Kommissar Kluftinger möchte mit Frau Erika und dem befreundeten Ehepaar Langhammer ein erholsames Wochenende in einem Allgäuer Berghotel verbringen. Die Besitzerin und ehemalige Olympiasiegerin Julia König hat sich zur Neueröffnung des Hotels einiges einfallen lassen. Den Höhepunkt soll eine Unterhaltung der ganz besonderen Art bilden, ein Live-Kriminalspiel. Die Gäste sind Akteure und jedem Gast kommt eine bestimmte Rolle zu. Unerwartet wird aus dem Spiel Ernst, der Bankangestellte Carlo Weiß wird tot in seinem von innen verschlossenen Hotelzimmer aufgefunden. Über Nacht setzt ein Schneesturm ein und es besteht Lawinengefahr. Somit gelangt niemand aus dem Hotel und es ist keine Hilfe von außen zu erwarten. Telefone, Handys und auch der Computer funktionieren nicht mehr. Kluftinger ist ganz auf sich allein gestellt und er weiß eines mit Gewissheit, der Mörder befindet sich im Hotel. Der Kommissar beginnt zu ermitteln und erhält Hilfe von dem Arzt Dr. Langhammer. Schnell wird klar, dass die meisten Gäste nicht nur  in einer Verbindung zu dem Toten stehen, sie haben auch ein Mordmotiv. Erst allmählich kommt Kluftinger einem wahrhaft mörderischen Plan auf den Grund.

 

Kluftingers fünfter Fall ist das erste Buch, das ich von dem Autorenduo Klüpfel/Kobr gelesen habe und es wird bestimmt nicht das letzte sein.

Der Schreibstil ist flüssig, locker, mit einer Prise trockenem Humor gewürzt. Das Buch ist in Kapitel mit kurzen, treffenden Kapiteln untergliedert. Das hat mir gut gefallen. 

Es gibt viele komische Szenen, in denen der Hauptprotagonist Kluftinger zugleich Hauptakteur ist. Ich denke da an das Frühstücksbüfett. Da lädt sich Klufti mehrere Teller zum Bersten voll. Weil er nicht alles transportieren kann, höhlt er einfach Brötchen aus und füllt Marmelade hinein.

Amüsant sind auch seine Duelle mit Dr. Langhammer. Einerseits würde er gern auf den Arzt, der sich mit Hilfe eines Detektiv-Spielzeugkastens als Detektiv aufspielt, verzichten. Andererseite braucht er in aber, eine Art ständig wechselnde Konkurrenz.

Der manchmal spießige, oft grantelnde und doch liebenswerte Klufti ist mir gleich sympathisch.

Lange tappt der Kommissar im Dunkeln, bis er schließlich mit Hilfe seines Kollegen Maier den Fall lösen kann.

Insgesamt habe ich mich gut unterhalten gefühlt, die Spannung kam nicht zu kurz. Auch wenn einige Episoden doch ein wenig langatmig waren.