Gute Unterhaltung, die meine Erwartungen aber nicht erfüllt

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pennys little bookcorner Avatar

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8 Personen, die entführt und in einen Escape Room gesperrt werden, in dem sie um ihr Überleben kämpfen. Klingt nach einem spannenden Thriller und ist es auch.
Trotzdem konnte mich das Buch nicht so recht in seinen Bann ziehen.
Ich weiß nicht woran es lag, aber es hat mich trotz der Spannung von Anfang an nicht wirklich gecatcht. Ich hatte Schwierigkeiten in die Story zu finden, weshalb die Eindrücke bei mir sehr oberflächlich blieben.

Der Autor hat einen simplen aber angenehmen Schreibstil, der mich nicht 100%ig anspricht, durch den sich die Geschichte aber flüssig und schnell lesen ließ. Er hat es geschafft, den Spannungsbogen immer auf gleicher Höhe zu halten, was mir sehr gefallen hat.
Allerdings hatte ich das Gefühl, dass er sich durch den hohen Spannungsbogen selbst unter Druck gesetzt hat. So hat er versucht, ein paar Szenen am Ende durch „Effekthascherei“ noch dramatischer zu gestalten, damit sie sich vom restlichen Buch abheben. Das hat leider nicht geklappt, die Szenen wurden für mich dadurch unlogisch und unrealistisch.

Die verschiedenen Räume, durch die sich die Spieler kämpfen mussten, waren gut durchdacht und die psychologischen Aspekte der Geschichte waren meist gut recherchiert. Dass es praktisch für jeden Spieler einen Raum gab, den derjenige durch seine ihm eigenen Charaktermerkmale lösen konnte, fand ich eine tolle Idee.

Die Protas haben mir alle gut gefallen, doch leider durfte ich sie nicht näher kennenlernen. Klar liegt das Hauptaugenmerk der Story auf den Räumen und der Geschichte, die dahintersteckt. Und natürlich ist es bei 8 Spielern unmöglich, ins Detail zu gehen. Trotzdem hätte ich mir etwas mehr Einblick in die Charaktere gewünscht, um mich ihnen zu nähern und mit ihnen mitfiebern zu können. So blieben sie für mich leider blass und größtenteils „egal“.

Hatte ich zwischenzeitlich gehofft, dass ich dem Buch doch noch 4 Sterne geben kann, hat mich das Ende leider in meinen 3 Sternen bestätigt. Ich fand den Schluss zwar spannend, aber künstlich und konnte ihn nicht wirklich nachvollziehen. Das konnte dann auch der Cliffhanger nicht mehr retten.

Trotz der leichten Oberflächlichkeit handelt es sich hier um einen Thriller, der sicherlich vielen Lesern sehr gefallen wird. Mich hat er leider nicht ganz mitgenommen, dennoch kann ich hier guten Gewissens 3 gute Sterne vergeben.