lass der Angst ihren Raum

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elohym78 Avatar

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Als Hannah Preuss die Augen aufschlägt, fühlt sie sich benommen. Wo ist sie? Langsam aber sicher dämmert ihr, dass sie entführt wurde. Doch wer könnte das getan haben? Was will derjenige von ihr?

Voller Freude begeben sich die sieben Probanden Melissa, Sophie, Phil, Michael, Rick, Sepan und Leon in das Abenteuer ihres Lebens. Sie nehmen an einem Escape-Room Experimentes des renommierten Forschers und Buchautors Professor Andreas Zargert teil. Neben dem Abenteuer winkt für jeden Teilnehmer eine nette Summe Geld. Doch schnell schlägt die Freude in Angst um, denn die Gruppe wurde entführt; es geht nicht mehr um Geld, sondern um ihr nacktes Überleben.

Der Klapptext und das Coverbild lockten mich unaufhaltsam zu diesem Buch. Und das absolut zu Recht, denn Marc Mellers Gabe, seine Leser in den Bann zu schlagen, ist einfach grandios! Voller Freude, Nervenkitzel und gnadenloser Spannung begann ich das Buch und konnte es erst zur Seite legen, als die letzte Seite verschlungen war. Der Autor schreibt nicht nur in einem sehr hohen Tempo, sondern spannt den Spannungsbogen straff und hält diesen das gesamte Werk über hoch. Mir war es nicht möglich, einen Blick in die Zukunft zu wagen, da ich wie eine Flutwelle von den Geschehnissen überrollt wurde. Selten habe ich ein Buch gelesen, dass mich dermaßen fesselte!

Die Örtlichkeiten waren zwar begrenzt, da das Geschehen hauptsächlich in den Escape-Rooms von statten ging, die Ermittlungsarbeit der Polizei und das ganze Umfeld waren aber mindestens genauso spannend; denn mir war stets bewusst, dass die Zeit tickt! Wer wird sterben? Wer darf leben? Und wer denkt sich so etwas aus? Marc Meller spielt mit den Urängsten und das so gekonnt, dass es mich zwar packte und fesselte, in mir aber keine Angst auslöste. Ich blicke voller atemloser Spannung auf das Gelesene zurück, aber ohne Angst.

Richtig gut gelungen sind dem Autor die Vielzahl der Charaktere. Wie ein Uhrwerk greift eine Person in die nächste und ergänzt die Handlung. Wenn ich mich nicht verzählt habe, agieren gut vierzehn Hauptpersonen miteinander, deren Namen und Hintergrund mir auch jetzt noch ohne Probleme im Gedächtnis geblieben sind. Von den kurzen Nebenpersonen ganz zu schweigen, die die Handlung ergänzen und vertiefen. Für mich zeichnet sich genau dadurch ein großartiger Autor aus, dass seine Personen im Gedächtnis bleiben und ich nicht hin und her blättern muss um mir in Erinnerung zu rufen, wer wer ist. Die Handlung lebt durch die Personen und umgekehrt. Perfekte Harmonie, auch wenn es um Mord und Todschlag geht.

Mein Fazit
Ein an den Nerven zerrender Thriller, der mich von der ersten bis zur letzten Seite fesselte. Mehr davon! Ich bin süchtig nach Marc Meller!