Wenn aus einem Spiel ein Albtraum wird

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chipie Avatar

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Ich liebe Escape-Rooms! Deshalb ist mir sofort dieser Thriller des Autors Marc Meller ins Auge gesprungen. Allein der Titel verspricht Spannung pur und der Klappentext bestärkte mich sehr darin, dass ich dieses Buch einfach lesen muss. Doch um was geht es hier eigentlich genau?

Sieben Teilnehmer eines wissenschaftlichen Experiments freuen sich sehr auf die Herausforderung! Jeder von ihnen sieht eine einmalige Chance in diesem Escape-Room und sie können es kaum erwarten, loszulegen. Zeitgleich erwacht die Studentin Hannah in einem leeren Raum. Sie kann sich an die letzten Begebenheiten nicht mehr erinnern und weiß nur, dass sie entführt worden sein muss. Plötzlich erscheint eine Art Durchgang und sie trifft auf die Escape-Room-Truppe. Gemeinsam versuchen sie, aus den verschlossenen Räumen zu entkommen. Was sich anfangs als harmloses Spiel darstellt, wird schnell zum Albtraum. Denn als sie das Rätsel des ersten Raumes lüften, stirbt ein Mitspieler. Und auch nach der Lösung des zweiten Raumes wird ein Teilnehmer getötet. Gelingt es ihnen, dem Killer zu entfliehen? Und welche Rolle spielt Hannah bei dem Ganzen?

Mein Eindruck vom Buch:
Lange Zeit haben mich nur amerikanische Thriller richtig gepackt. Dies hat sich gewandelt, in letzter Zeit habe ich mehrere grandiose Thriller von deutschsprachigen Autoren gelesen und „Raum der Angst“ gehört definitiv dazu. Der Leser wird sofort in die Geschichte katapultiert und es wird Spannung ab der ersten Seite aufgebaut. Ich muss zugeben, anfangs habe ich mir ein paar Notizen über die Teilnehmer gemacht, damit ich nichts durcheinander bekomme, doch schon nach ganz kurzer Zeit war dies unnötig und mir waren alle Figuren vertraut. Besonders Hannah hatte ich ins Herz geschlossen und auch Melissa. Faszinierend, welch unterschiedliche Charaktere da in einen Escape-Room geworfen wurden. Jeder Spieler stand für eine Eigenschaft und diesen Gedanken fand ich sehr spannend. Mich hat die ganze Story erstmal ein wenig an die Serie „Lost“ erinnert. Viele sitzen im selben Boot, aber nachdem keiner den anderen kennt, ist man extrem misstrauisch und man selbst ist sich der nächste. Doch funktioniert Egoismus in einem Escape-Room? Wohl eher nicht ;-) Später im Buch fand ich ein paar kleine Parallelen zu der Sheperd-Reihe von Ethan Cross, was ich ebenso genial fand! Dieses Buch ist fesselnd geschrieben, regt jedoch auch sehr zum Nachdenken über die menschliche Ethik an. Die Kapitel sind kurz gehalten, was ich einfach toll finde, denn so ist es möglich, auch mal zwischendurch einen Abschnitt zu lesen… oder zwei, oder drei ;-) Es fällt wirklich schwer, dieses Werk mal zur Seite zu legen. Auch die Ermittler Bernd Kappler und Eva Dahlhaus, die alles tun, um die Teilnehmer lebend zu finden, sind sehr sympathisch und authentisch dargestellt. Ein Gedanke kam mir während des Lesens immer und immer wieder: Dieser Thriller wäre absolut eine Verfilmung wert! Mit dem Schluss hatte ich absolut nicht gerechnet und ich hoffe wirklich sehr, dass ich ein paar der Figuren wieder treffen werde.

Fazit:
Ich kann dieses Werk jedem Thriller-Fan und jedem, der gerne Escape-Rooms spielt, wärmstens ans Herz legen! Spannende Stunden sind mit „Raum der Angst“ garantiert! Und ich fände es einfach fantastisch, wenn es eine Fortsetzung geben würde!