Ein bisschen Kaspar Hauser

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Da ist ein kleiner Junge, der seinen fünften Geburtstag feiert. Er schildert den Ablauf dieses Tages und der Leser hat sofort ein merkwürdiges Gefühl. Es ist nicht nur die leicht fehlerhaft Sprache eines kleinen Jungen, es ist seine Sicht auf die Welt, die einen stutzig werden lässt. Alle Gegenstände im Zimmer haben nicht Bezeichnungen, sondern Namen, sind irgendwie personalisiert. Offensichtlich hat er außer seiner Mutter und einem Mann, den er "Old Jack" nennt, noch keinen weiteren Menschen kennengelernt.

Ein wenig erfährt man vom Leben der Beiden: Sonntags darf man sich eine Sache wünschen. Wenn die Mutter Schmerztabletten braucht, ist kein Wunsch für den Sohn mehr übrig. Wenn "Old Jack" kommt, muss der Junge im Schrank schlafen.

Wie da ein völlig eingeschränktes Leben zur Realität werden kann, wie Menschen sich mit so etwas abfinden können, ist wirklich erschreckend. Besonders durch die kindliche Sprache wird alles noch deutlicher. Was der Fernseher zeigt, ist für sie nicht real, abwohl das viel Realer ist, als es das Leben dieser beiden sein kann.

Wie das weitergeht, würde ich wirklich gerne erfahren. Dieses Buch ist mit Sicherheit ungewöhnlich!

 

 

meldsebjon