Emma Donoghue: Raum

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melanieh Avatar

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Die Geschichte von Jack und siener Mutter beginnt für den Leser an seinem 5. Geburtstag.

Jack scheint den gemeinsamen Lebensraum, genau wie seine Mutter nie zu verlassen. Mit dem Nötigsten versorg werden sie von einem unheimlichen Mann, den Jack Old Nick nennt. Vor diesem muss Jack sich im Schrank verstecken. Dort schläft er jede Nacht und weiß am nächsten Morgen anhand des Geruchs im Raum, ob Old Nick seine Mutter nachts besucht hat.

Seine Mutter ist fast 27 und sehr bemüht das beste aus ihrer Situation zu machen. So verwandelt sie mit ihrer Fantasie den Raum in einen Spielplatz für ihren Sohn. Sie erklärt ihm die Welt und hat auf alles eine Antwort.

Für Jack ist seine Mutter eine Heldin. Im Erzählstil eines Fünfjährigen berichtet er von allem, was er von seiner Mutter gelernt hat und wie sein Leben aussieht. Dass er den Raum nie verlässt und im Schrank schlafen muss ist für ihn selbstverständlich.

Der Beginn des Romans lässt nur vermuten, wer Old Nick ist und welches schlimme Schicksal Mutter und Kind teilen müssen. Umso mehr rührt die Mühe der Mutter den Leser, die versucht, das tragische Leben in ein Abenteuer zu verwandeln.

Sehr spannend, vielversprechend und ein ungewöhnliches Thema, welches zum Nachdenken und mitleiden einlädt und die Vorfreude auf den Roman entfacht.