Einfache Lösungen gibt es nicht

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didier2134 Avatar

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Lukas Rietschel gelingt es mit seinem zweiten Buch anhand einer beispielhaften Familiengeschichte einige Probleme der Wiedervereinigung auf den Punkt zu bringen. Durch die Verschachtelung zweier unterschiedlicher Zeitebenen entsteht eine spannende Handlung und erfolgt die endgültige Aufklärung der Zusammenhänge erst ganz zum Schluss. Dabei ist wohl die Quintessenz „einfache Lösungen gibt es nicht“; jeder bleibt bis zuletzt Opfer seines individuellen Einzelschicksals und muss das Beste daraus machen. So komplex das klingt, so einfach und elegant ist der Roman geschrieben. Zusätzlich erfährt man noch Details aus der Kunstszene und den Umtrieben der Staatssicherheit, wenn in einer Familie Angehörige in den Westen abgetaucht waren. Ich hätte mir ein wenig mehr Hoffnung auf die Zukunft und Lebensmut für den Protagonisten gewünscht, es ist trotzdem ein großartiger Roman geworden.