Irgendwo im Nirgendwo

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
wirtestenalles2.0 Avatar

Von

Meine Meinung zum neuen Roman von Lukas Riezschel ist zwiegespalten. Auf der einen Seite erhält der Leser einen tollen Einblick in die Struktur, wie die damalige DDR funktionierte, auf der anderen Seite wird eine Geschichte erzählt – rund um Jan und seine Familie, die mich gar nicht gepackt hat.
Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch, angekündigt als der Autor mit eingeschlagenem Debütroman, hatte ich ehrlich gesagt auf mehr gehofft.
Der Bau der Mauer und die Trennung zweier Brüder, die versuchen, in Kontakt zu bleiben, Stasi dieses allerdings nicht zulässt. Vielmehr tritt nach Fluchtversuchen des einen Bruders – er wollte dem Künstler nach West-Berlin hinterher, das volle Programm der Beobachtung in Gang.
Das Cover zeigt ein Feld, an dessen Ende die Ausläufer einer Stadt zu sehen sind, vielleicht der Stadt, deren Untergang durch die Wiedervereinigung skizziert wird.
Lukas Rietzschel schafft mit seiner Schreibweise nicht, mich in seinen Bann zu ziehen. Schade, ich hatte auf ein weiteres großartiges Buch von ihm gehofft.
Nach dem Lesen fühlte ich mich auch wie ein Raumfahrer – irgendwo, aber doch nicht angekommen.