Roman fürs Feuilleton

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sapere_aude Avatar

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Jan lebt in Kamenz, einer Stadt, in der in Kürze auch das Krankenhaus schließen soll, nachdem über Jahre bereits immer mehr Teile des öffentlichen Lebens zurückgefahren, Häuser zurückgebaut und Familien weggezogen sind. Jan arbeitet als Krankenpfleger, wohnt bei seinem verwitweten Vater im Keller und scheint eher nicht von der Zukunft oder von überhaupt etwas zu träumen. Als er eines Tages von dem älteren Herrn Kern, der sich in der Reha des Krankenhauses in Behandlung befindet angesprochen wird und dieser Jan mit einigen Fotografien, Dokumentationen und Informationen aus der Vergangenheit versorgt, beginnt Jan, auch über seine Herkunft nachzudenken. Lukas Rietzschel verbindet in dieser Geschichte geschickt eine Gegenwart ohne Vision mit einer Vergangenheit ohne Details. Es ist die Geschichte der Raumfahrer in einem luftleeren Kosmos, aber im Fall von Jan dann doch mit einer komplizierten und verwickelten Familiengeschichte. Dass diese stark von der DDR geprägt ist, aber Georg Baselitz meistens gekonnt involviert, macht diesen Roman lesenswert und sicherlich zu einem Buch fürs Feuilleton.