Ein ganz anderer Freytag

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lilibeth2311 Avatar

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Ich habe schon viele Bücher von Anne Freytag gelesen, doch keines war bisher wie dieses. Mit "Reality Show" scheint sie ganz neue Wege zu gehen und der Anfang verspricht schon Großartiges.

Würde mich nicht sowieso jedes Buch von Anne Freytag anziehen, eben weil es von Anne Freytag ist, hätte das Cover es so oder so geschafft. Auch ohne Titel spricht das Bild Bände mit der verzerrten "Fernsehschrift" und der vermummten, bewaffneten Person im Fenster.

Schnell wird klar, dass es Drahtzieher und scheinbare Opfer gibt, die alle durch Kameras genau im Blick behalten werden. Die Geiseln sind alle reich und leben Leben, von denen Normalsterbliche nur träumen können. Und doch sind sie alle auf ihre Art unglücklich. Sie lügen, betrügen, langweilen sich. Und anscheinen haben sie alle ein großes Geheimnis. Auf den wenigen Seiten wurde schon pure Spannung aufgebaut.

Walter, Heiner, Hannelore - Sie sind so ganz anders als die Personen, die in Freytags letzten Roman, die alle eher jugendliche Protagonisten hatten, vorkamen. Doch umso mehr haben sie schon erlebt - und verbrochen.

Ich fand den Anfang unfassbar vielversprechend. "Reality Show" wirkt bisher wie eine Mischung aus "Amokspiel" von Sebastian Fitzek und "The Purge". Ich habe beides geliebt und kann es deswegen kaum abwarten, in den neuesten Freytag abzutauchen und zu erfahren, was die ganzen Personen verbrochen haben.