Gut, aber anstrengend ambitioniert
Ähnlich wie schon Anne Freytags Debüt ist auch "Reality Show" ein Thriller, dem ein cleveres Konzept zugrunde liegt. Allerdings muss man Freytags Stil schon mögen, um an dem Buch Gefallen zu finden, denn die etwas selbstverliebte Intellektualität passt zwar sehr gut zu den vorgestellten Charakteren (die in ihrer Vielzahl schnell ermüden können), langweilt aber schnell mit der immer wieder gleichen, vermeintlich ironischen, aber doch eher klischeehaften Kapitalismus- und Gesellschaftskritik, die aus Figuren scheinbar immer Arschlöcher machen möchte, wenn sie etwas mehr als das deutsche Durchschnittseinkommen zur Verfügung haben.
Also: Ohne Zweifel gut geschrieben, aber ermüdend argumentiert. Heute mal nicht auf meiner Wellenlänge.
Also: Ohne Zweifel gut geschrieben, aber ermüdend argumentiert. Heute mal nicht auf meiner Wellenlänge.