Zwar keine Amsel oder Drossel, aber Fink, Segler und Elster als Entführer-Schar

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justm. Avatar

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War der Klappentext schon interessant, so hat die Leseprobe diesen noch übertroffen.
Jedes Kapitel wirkt wie ein Puzzleteil, das darauf wartet an die richtige Stelle gelegt zu werden. Zusammengehalten von einem Großen und Ganzen: einer Entführung durch eine "Schar Vögel", haben doch alle Entführer als Decknamen den englischer Vogelarten. (Etwas, das ich gleichzeitig clever und auch ein wenig amüsant finde.)
Interessant ist auch, daß man die Entführungsopfer, wenn auch erstmal nur oberflächlich, aber doch ein wenig kennenlernt. Und bei den Meisten schon angedeutet wird, welche Leichen in ihren Kellern liegen. Am spannendsten könnte da wohl die Geschichte der vermeintlichen Wohltäterin sein, die scheinbar in Nazi-Verbrechen verstrickt war. Dazu ein vermeintlicher Kindesmißbrauch bei einem anderen "Opfer". Man mag sich kaum ausmalen, was die Anderen getan haben.

Ich bin gespannt wie die Autorin es schafft den Spagat zwischen Mitleid mit den vermeintlichen Entführungs-Opfern und der Abscheu vor ihren früheren Taten hinzubekommen.

Eine gut geschriebene, gut zu lesende Leseprobe, die neugierig auf den Rest macht!