Gesellschaftskritisch, aber auch verwirrend...

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mia_mia Avatar

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Der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht, als ich das Buch in die Finger bekam. Er versprach eine spannende Geschichte, die zum Nachdenken anregt, was auch der Fall war. Das Buch ist gesellschaftskritisch und beschäftigt einen auch noch, nachdem man es gelesen hat.

"Reality Show" ist das erste Buch, dass ich von Anne Fretyag gelesen habe. Die Idee des Buches passt sehr gut in unsere aktuelle Zeit und der Schreibstil ist mitreißend, kurz und knackig mit einem sehr zügigen Tempo. Sie schafft es Einen in den Bann zu ziehen. Gerade zu Beginn des Buches hat mich die Geschichte sehr mitgerissen und gefangen und ich konnte kaum erwarten, was noch aufgedeckt wird.

Den Wechsel zwischen den verschiedenen Perspektiven fand ich anfangs noch sehr gelungen und es hat die ganze Geschichte gestützt und man bekam weitere Hintergrundinformationen. Ab ca. der Hälfte des Buches nahmen diese Wechsel jedoch zu und zum Ende hin wurden die Absätze auch kürzer, so dass ich langsam den Überblick über die Personen und deren Zuordnung verloren habe. Was sehr schade war. Ich hätte mir gewünscht, das die einzelnen "Fälle" noch weiter ausgeführt werden, so wie zu Beginn des Buches. Am Ende gab es zwar noch einige überraschende Elemente, aber diese wurden dann leider durch zusätzliche Verwirrungen wieder relativiert.

Hier wäre sicherlich mehr Potenzial gewesen um die Geschichte weiter auszubauen. Zum Schluss bekam man nur noch Andeutungen und man hatte das Gefühl, dass die Erzählstränge noch schnell beendet werden mussten. Das fand ich sehr schade. Als ich das Buch durch hatte, war ich dann doch etwas verwirrt und überfordert, daher leider keine volle Punktzahl.