Irreführender Klappentext

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
fluesterndewelt Avatar

Von

Nach Lesen des Klappentextes war ich Feuer und Flamme diese Geschichte kennenlernen zu wollen. Auch das Cover empfand ich Anbetracht dessen was mich anscheinend erwarten sollte, als äußerst ansprechend und gut gewählt.

Der Einstieg in die Geschichte an sich fiel mir zunächst leicht.
Anne Freytag hat einen sehr tollen und flüssigen Schreibstil, noch dazu sind die Kapitel recht übersichtlich und kurz gehalten.
Die Kapitellänge war äußerst angenehm, da man dadurch nicht nur flott vorankam, sondern das Buch auch immer mal wieder zwischendurch in die Hand nehmen konnte.

Mein erstes Problem zeichnete sich aber schnell dadurch ab, dass sich hier sehr viele verschiedene Charaktere finden. Täter, Opfer, Ermittler & Zuschauer finden ihren Platz als Kapitel um die Story aus ihrer Schicht zu erzählen. Dies hörte sich anfangs auch wirklich super an, doch leider wurden diese Sichten immer mehr und mehr. Irgendwann herrschte für mich ein heilloses Durcheinander wer nun wer ist & inwiefern er in die Sache verstrickt ist.
Die Tiefe in die Charaktere zu bauen misslang ihr durch so viele Protagonisten leider. Sie reihten sich einfach oberflächlich aneinander.
Noch dazu verlieren sich einige Opfer. Ihre Vergehen werden nie aufgeklärt für den Leser, was uns auch zu meinem 2. Kritikpunkt bringt:
Die Irreführung des Klappentextes.

Ich hatte tatsächlich das Gefühl, dass die Show hier im Vordergrund steht und wir daran teilhaben dürfen als Leser. Leider dreht sich dieses Blatt etwa ab der Mitte des Buches & es schlägt eine völlig andere Richtung ein. Mir ist bewusst, dass es einem Sprung bedurfte um die Hintergründe aufzuklären, allerdings deckte sich dies einfach nicht mit meinen Erwartungen.
So abrupt die Show anfing schien sie auch zu enden.

Im Nachhinein fiel mir auch auf, dass ich mir gar nicht hätte so viel Mühe machen müssen all die Charaktere auseinanderhalten zu wollen. Denn ganz ehrlich?
Sie sind eigentlich nur Lückenfüller und für den Ausgang des Buches nicht von Relevanz.

Ich weiß nicht, ob es die übliche Art der Autorin ist so zu schreiben und ihre Plottwists zu verbauen, da es mein erstes Buch von ihr war.
Allerdings war es für mich letztlich sehr ernüchternd.

Empfehlen würde ich dieses Buch für Krimibegeisterte, die ein Buch für Zwischendurch suchen.