Spannende "Reality Show" mit viel Stoff zum Nachdenken

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florinda Avatar

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Der spannende Roman "Reality Show" von Anne Freytag unterhielt mich gut und lieferte mir unerwartet viel Stoff zum Nachdenken.
Alles beginnt in mehr oder wenig harmonischen Szenen in einem auf Wohlstand hinweisenden Ambiente in Erwartung des heiligen Abends.
Dann dringen bewaffnete Personen ins Haus, nehmen auf unterschiedlichste Art schuldig gewordene Menschen in "Haft" und stellen sie in einer auf allen Fernsehkanälen live übertragenen "Reality Show" vor das Gericht der TV-Zuschauer, denen die jeweiligen Missetaten erläutert werden und die Entscheidung über die Bestrafung überlassen wird.
In verschiedenen Handlungssträngen, die durch ausreichende Kennzeichnung meist gut unterschieden werden können, erleben die LeserInnen die Entwicklung und Organisation der Aktion mit und stellen sich die Frage, inwieweit man der Faszination und dem Wunsch nach "ausgleichender Gerechtigkeit" erliegt - oder sich mit Abscheu vor "Lynchjustiz" durch einen aufgehetzten Mob abwendet.