Mitten ins Herz – und auch ein bisschen ins Hirn

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Ich habe Red Flags von Sophie Jo eher spontan angeklickt und bin sofort an der Leseprobe hängen geblieben. Die Leseprobe hat mich komplett abgeholt. Es ist witzig, ehrlich und leicht geschrieben, aber trotzdem nicht banal oder oberflächlich.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Poppy und Cam erzählt, was schon mal für eine tolle Dynamik sorgt und einen genaueren Einblick in die Charaktere ermöglicht. Poppy ist herrlich scharfzüngig, charmant-chaotisch und fest entschlossen, sich nicht mit „irgendeinem Typen“ zufrieden zu geben. Stattdessen wartet sie auf ihren „Westley“, ihren Traummann. Ich kann ihre Gedankengänge sehr gut nachvollziehen und oft sind diese Gedankengänge einfach herrlich komisch.

Cam hingegen ist ein leiser, tiefgründiger Typ, der sich mehr Gedanken über Aliens und das Universum macht, als seine Kumpels es je verstehen werden. Auch seine Perspektive ist angenehm ruhig und reflektiert, was mir sehr gut gefällt und seinen Kapiteln auch irgendwie Spannung verleiht.

Was mir besonders gefallen hat ist. dass das Buch gut mit Erwartungen, Beziehungsidealen und Selbstschutz umgeht, ohne dabei belehrend zu wirken. Es zeigt, wie schnell wir Menschen in Schubladen stecken, oder auch abschreiben, nur weil sie nicht perfekt zu unseren (romantischen) Vorstellungen passen und stellt gleichzeitig die Frage: Ist es wirklich falsch, hohe Standards zu haben?

Der Schreibstil ist superflüssig, die Dialoge sind gelungen, die Figuren wirken absolut authentisch – und die Leseprobe war viel zu schnell vorbei. Ich will sofort weiterlesen und wissen, wie Poppy und Cam sich begegnen.