Von Zeit zu Zeit tut ein flaches, nettes Büchlein der Seele gut

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kleine hexe Avatar

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Es muss nicht immer eine vernichtende Gesellschaftskritik sein. Ein einfach gestrickter Liebesroman, mit verhaltener züchtiger jugendfreier Erotik, ohne viele Komplikationen, mit bezaubernden Alphacharakteren, wo sich anbahnende Konflikte in Nichts auflösen, wo Rivalinnen eigentlich keine sind, usw., all dies muss von Zeit zu Zeit sein. Wir können nicht ständig Robert Musil oder Franz Kafka lesen. Ab und zu braucht es auch ein Oeuvre wie Redwood Love, zur Entspannung, zur Erholung, zum Einschlafen.
Da ist eine Frau, Avery, sie hat eine fiese Scheidung hinter sich und sie ist Mutter einer autistischen Tochter. Kein leichtes Leben. Hailey, diese Tochter, findet im Wald einen verletzten Welpen der nun vom schicken Tierarzt Cade O’Grady versorgt wird. Cade ist natürlich Single und äußerst gut aussehend. Das Ende des Buches ist wohl vorhersehbar, denn wer sich so aufopfernd um verlassene und verletzte Tiere kümmert, wird auch mit einer autistischen Stieftochter zurechtkommen. Echte Konflikte gibt es nicht im Buch. Eine ehemalige Geliebte Cades, die „Dorfmatratze“, lässt sich von Cade höflich abweisen um sich einem anderen potentiellen Liebhaber zuzuwenden, während Avery wohlwollend und voller Bewunderung zuschaut: ja, mei, wie nett und verständnisvoll Cade die angetrunkene Verflossene abserviert! Averys Exmann ruft an – Achtung, Konfliktalarm, bestimmt will er Ansprüche auf seine Tochter anmelden – weit gefehlt, er will Avery nur über seine bevorstehende Hochzeit informieren.
Wirklich, lauter Friede Freude Eierkuchen, wohin man in diesem Redwood auch sieht. Wie gesagt, ab und zu, dann und wann, kann frau sich das antun. Man gönnt sich ja sonst nichts…