Leider nur Durchschnitt

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murksy Avatar

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Ein gemütliches Abendessen endet mit einem Massaker, nur ein Mädchen überlebt das Blutbad. Eine zufällig in der Nähe befindliche Schriftstellerin, die früher Polizistin war, beginnt sich in die Ermittlungen einzubringen. Unterstützung bekommt sie von einem Computernerd. Das Ganze wird geschmückt mit einer weltumspannenden Handlung, etwas Action, natürlich der üblichen kaputten Jugend des einen oder anderen Protagonisten, skrupellosen Killern und einer Beziehungskiste. Nun ja, klingt alles nicht neu und hat man leider auch schon spannender gelesen. Die hohen Erwartungen kann der bekannte Horrorautor nicht erfüllen. Mehr oder minder interessanter Hintergrund zum Buch ist, dass der Schriftsteller mit einem Nachfolgeroman der berühmten Stieg Larsson-Reihe gehandelt wurde, dann aber eine Absage erhielt. Diese Geschichte baut er in seinen Krimi ein, ändert ein wenig die handelnden Personen und will somit wohl sein gekränktes Ego aufbauen. Leider zeigt sich, dass er an das Vorbild bei Weitem nicht herankommt. Es fehlt diesem Thriller an Spannung und den glaubhaften Figuren. Ich konnte mir die Personen nie so richtig ausmalen, die Julia wirkte auf mich eher wie ein junges Mädchen als eine gestandene Frau. Auch ist die dargestellte Beziehungsstruktur nicht überzeugend. Was bleibt ist ein durchschnittlicher Krimi, der nie so richtig Fahrt aufnimmt und weit unter dem bleibt, was man sich erhofft hat. Man kann nur hoffen, dass der Autor wieder zu seinem subtilen Horror zurückkehrt und den Frust über die Ablehnung außen vor lässt. Doch da der vorliegende Band Beginn einer Trilogie sein soll, schwindet die Hoffnung.