Ein einsamer Weg durch den Winter

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leseleucht Avatar

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Der Winter ist eine ganz besondere Jahreszeit - auch wenn man mal vom heimeligen Weihnachtsfest absieht. Wenn Schnee gefallen ist, wirkt die Welt wie unter einem Laken, gedämpft, eine unvergleichliche Stille umhüllt den Wanderer im Winterwald. Zugleich scheint die Sicht auf die Dinge viel klarer. Wenn die hektische Welt zur Ruhe kommt, wenn der Schnee den Verkehr lahmlegt, wird der Mensch auf sich selbst zurückgeworfen und lebt in einer Art Stillstand, die ihn mit dem Anbeginn der Zeit zu verbinden scheint.
Hier werden die Stimmen im Inneren laut, der Mensch setzt sich mit sich und seinem kleinen Dasein auf der Welt auseinander: Ist er dem gewachsen? Findet er zur Ruhe oder hält er die Stille nicht aus? So umgetrieben erscheint auch der Protagonist. Das besonders Interessante hier ist seine Perspektive auf die Welt durch die Linse seiner Kamera, die Distanz, aber auch Schärfe sowie ganz ungewöhnliche Blickwinkel verheißt. Und genauso beginnt der Roman.
Das Cover fängt die Atmosphäre exakt ein: die im Winter erstarrte Welt, die vereinsamte Straße, die zugleich Weg des Protagonisten von sich weg oder zu sich hin ist. Somit verweist es auch auf den Titel: Der Leser ist gespannt, welchen Weg er mit dem Protagonisten wird: Wohin wird dieser ihn führen? Was wird er sehen? Erlangt er Klarheit oder verirrt er sich im Ungewissen?