Autofahrt zum Sohn

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woanne Avatar

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Die Geschichte ist aus der Sicht von Tom geschildert, Familienvater und Fotograf, der sich auf einer langen Autofahrt durch die Winterlandschaft zu seinem Sohn Luke befindet. Dabei erfahren wir mehr über seine Gedanken, Erinnerungen aus der Vergangenheit und besonders über seinen anderen Sohn Daniel und dessen Geschichte. Hier werden von Anfang an sehr viele Andeutungen gestreut und ich habe ständig spekuliert, was nun eigentlich mit Daniel los ist. Die Aufklärung erschien dann vergleichsweise unspektakulär, trotzdem war es für mich eine sehr intensive Leseerfahrung. An sich passiert so wenig, wir begleiten Tom auf einer langen Autofahrt, aber die einzelnen Erinnerungen und Gefühle setzen sich nach und nach wie bei einem Puzzle zu einem Bild zusammen. Das hat mir wirklich gut gefallen, Toms Gefühle, seine eher verschlossene, ängstliche Art kommt rüber und man erhält einen tiefen Einblick in sein Inneres. Das war für mich eher eine neue Leseerfahrung, die mir aber insgesamt gut gefallen hat. Durch die praktisch kaum vorhandene Handlung hatte das Buch aber für mich zwischendurch einige Längen. Hier hätte ich mir manchmal gewünscht, dass eben doch etwas mehr passiert. Ansätze dieser Art sind zwar erkennbar, haben für mich aber nicht sehr ausgearbeitet gewirkt. Insgesamt gibt es deshalb von mir 4 von 5 Sternen.