Das eingeschlossene Bild

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wilde hummel 1 Avatar

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Schon das Buchcover bringt die Einsamkeit und Stille einer Winterreise perfekt zum Ausdruck. Tom, Fotograf mit mäßigem Erfolg und Familienvater, macht sich auf den Weg von Belfast über Schottland nach England, um seinen kranken Sohn aus dem Studentenwohnheim für die Weihnachtstage nach Hause zu holen. Und diese Reise wird zugleich ein Roadmovie der inneren Einkehr und des Überdenkens seines bisherigen Lebens. In Bildern zieht die Geschichte eine Spur. Langsam und ruhig blättert sich die Geschichte auf, wie das Eintauchen in ein Familienalbum. Die tief verschneite Landschaft ist synonym für die Erinnerungsfragmente, die Tom auf dieser Fahrt nach und nach aus der Schneewehe seiner Vergangenheit hebt. Und immer deutlicher wird es, warum es so wichtig ist, diesen Sohn nach Hause zu holen, weil da eine Schuld auf Tom lastet, der den erstgeborenen Sohn Daniel verloren hat, ihn nicht nach Hause geholt hat. David Park hat ein wunderbar sensibles, fast poetisch anmutendes Buch über eine Reise eines Vaters zu sich selbst geschrieben, das wie ein Kammerspiel konzentriert ist und so einzigartig schön ist wie eine Schneeflocke. Unbedingt in Ruhe und langsam lesen.