Im Fokus

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murksy Avatar

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Ein Fotograf fährt durch eine verschneite Landschaft. Dabei entblößt er dem Leser nach und nach seine Seele und berichtet von einer tragischen Familiengeschichte.

Das Cover zeigt mit einer Straße, die gewunden durch einen verschneiten Pfad führt, sehr gut den roten Faden des Buches. Der Mann auf seiner einsamen Reise, ab und zu trifft er andere Personen kennen, erzählt von seinem Sohn. Die Sprünge zwischen Fahrt und Vergangenheit mögen teilweise etwas schwierig erscheinen, doch geben sie wunderbar die Essenz des Fotografierens wieder: das Festhalten eines Momentes. Poetisch schildert der Autor die Reise und schafft es, die Vergangenheitsbewältigung des Mannes wie fotografische Kompositionen zu gestalten. Das ist höchste Schreibkunst. Je näher der Fahrer seinem Sohn kommt, umso mehr offenbart er seine Dämonen, die ihn aufzufressen drohen. Eine Seelenreinigung der besonderen Art. Das Buch ist traurig, treibt mir am Schluss die Tränen in die Augen. Und gleichzeitig gelingt es dem Autor Hoffnung zu versprühen und fordert dazu auf, den eigenen Glauben nicht zu verlieren, um das Leben zu kämpfen und das wertzuschätzen, was Leben ausmacht, alle Höhen und Tiefen.
Ein stiller, bewegender Roman in wunderbarer Bildsprache.

Als besonderes Gimmick gibt es am Ende des Buches zwei links. Man findet die Playlist mit einigen Songs, die der Fahrer unterwegs gehört hat und kann sich im Netz die Fotos von Sonya Whitefield ansehen, die das literarische Werk in herrlichen Bildern umgesetzt hat.