Toms Reise zu sich selbst

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Tom möchte kurz vor Weihnachten seinen Sohn im Wohnheim abholen und heim zur Familie bringen. Dem Sohn Luke geht es nicht gut und auch sonst geht es in diesem Jahr nicht, dass die Familie an Weihnachten nicht zusammen ist. Durch den vielen Schnee fliegen die Flugzeuge nicht, was Tom zu dieser nicht ungefährlichen Reise zwingt.
Die Fahrt nutzt Tom zum Nachdenken. Er muss eine weite Strecke zu seinem Sohn fahren und immer wieder denkt dran seinen anderen Sohn Daniel, dem der nicht helfen konnte, auch wenn er es sich sehr gewünscht hat. Dieser Verlust und seine Schuldgefühle begleiten Tom immer wieder auf der Fahrt. Die Gegenwart, in der man Tom zu seinem Sohn begleitet, ist immer wieder von Rückblenden unterbrochen, in denen es um die Familie geht oder auch um Aufträge, die Tom in seinem Beruf als Fotograf hatte.
Das Buch liest sich unaufgeregt und ich habe es in vergleichsweise kurzer Zeit durchgelesen, was vielleicht auch daran liegt, dass es keine Kapitel hat. Das hat mich am Anfang etwas gestört, aber eigentlich passt es sehr gut zu dieser Autofahrt, die sich ja auch einfach dahin zieht.
Mir hat es gut gefallen. Tom und seinen Gedanken konnte ich meistens folgen und wenn ich es nicht direkt konnte, dann klärte sich der Sachverhalt einige Seiten später meistens auf.
Ich kann nicht genau sagen, ob Tom mir sympathisch war. Unsympathisch finde ich ihn jedenfalls nicht. Er macht sich viele Gedanken um sein Leben und seine Familie, findet aber nicht immer den richtigen Ansatz, mit den Dingen umzugehen. Das Buch regt zum Nachdenken an und auch das Cover mit der verlassenen Straße im verschneiten Wald hat seinen Anteil daran.