Beeindruckend

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Auch bei diesem Buch wird deutlich, warum dem Autor Arno Geiger all diese Preise und Auszeichnungen zugesprochen wurden und sicherlich noch werden.

Gut recherchiert erfährt der Leser von Karl V, der 1557 abdankte und all seine Ämter aufgab. Der alte König leidet an vielen Krankheiten, mit einem durchorganisierten Tagesablauf konfrontiert wartet er, aber vor allem seine Dienerschaft, auf seinen baldigen Tod in einem Kloster am Ende der Welt. Er ist an diesem Ort, um die Person sein zu können, die er nie sein durfte, herauszufinden, was für ein Mensch er ist. Dies soll ihm helfen, sich vor Gott zu verantworten.

Doch es gelingt ihm nicht im Kloster. Er ist mürrisch und hilflos. Die Tage vergehen gleichförmig, er stumpft ab, gibt sich auf. „Er steht da zwischen lauter Einsamkeiten.“

Bis es zur folgenschweren Begegnung mit Gironimo, seinem illegitimen Sohn, kommt. Mit ihm macht er sich heimlich auf die Reise (was im ersten Moment ob seines Zustandes und seiner Position verblüfft) - einer Reise zu sich selbst, die ihm zeigt, wie schön das Leben sein kann und was wirklich zählt.
Geiger schreibt in einer ausdruckstarken Sprache, die an Bildern reich ist.

Inhaltlich und sprachlich sehr beeindruckend.