Ungewöhnlich

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Arno Geiger schreibt einen historischen Roman? Gleich war meine Neugier geweckt, kenne ich doch schon einige Bücher des Autors und mag diese sehr. Weiter zurück als in die letzte Phase des zweiten Weltkriegs ist er in seinen Romanen bisher nicht zurückgegangen.
Und nun befinden wir uns im Jahr 1558, in einem Kloster liegt der "alte" - tatsächich war er erst 58 Jahre - König von Spanien und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Karl V. nach seiner Abdankung 1556 krank danieder. Deprimiert und schwach schaut er zurück auf ein vermeintlich gescheitertes Leben. Dann trifft er den 11jährigen Geronimo, der ein heimlicher illegitimer Sohn des Ex-Herrschers ist. Die Beiden beschließen, zusammen eine Reise zu machen, mit Pferd und Maulesel hinaus in die kastilische Landschaft. Klar, dass man sofort an Don Quichote und seinen Begleiter Sancho Panza denkt.
Karl und Geronimo erleben allerlei Abenteuer und treffen unterschiedlichste Mnschen, mit denen sie zum Teil weiterreisen. Und es wird deutlich, dass es Arno Geiger mehr als um seinen historischen Stoff um Dinge wie Freundschaft, Vertrauen und die Frage geht, was wirklich zählt im Leben. Herzenswar, weise und sehr gelungen.