Lost Paradise – Auf der Suche nach Mia

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smartie11 Avatar

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Eine spannende Leseprobe! Ich mag dieses Stilmittel sehr, wenn ich als Leser genauso ahnungslos bin wie der Protagonist. Hier ergeht es Estelle so, die nach einem Unfall vermutlich unter posttraumatischer, retrograder Amnesie leidet. Diesbezüglich erinnert mich der Plot sehr positiv an Bücher wie z.B. „Die stille Kammer“ von Jenny Blackhurst oder auch „Scherbenmädchen“ von Liz Coley.

Auch das Stilmittel, dass ich den Moment des Schreckens nachträglich nochmal miterlebe, in dem Estelle Mias leeres Gitterbettchen vorfindet, gefällt mir ausgesprochen gut. Es sorgt für eine dichte, authentische Atmosphäre und für eine enge Verbundenheit mit Estelle. Auch wenn ich noch nicht ganz nachvollziehen kann, warum sie nicht panischer, verzweifelter reagiert.

Hinzu kommt noch die anscheinend schwierige Beziehung zu ihrem Mann Jack („In der Hinsicht hat sich meine Zeit mit Jack ausgezahlt – ich habe gelernt, die Tränen zu unterdrücken“), der sie verdächtigt, Mia irgendwo zurückgelassen zu haben. Und nun ist sein Plan, sie in eine Psychiatrische Klinik einweisen zu lassen…

Dieser Thriller scheint alles zu haben, was ein guter Thriller braucht. Darüber hinaus gefällt mir auch die bildhafte Sprache der Autorin („Stimmen dringen wie dahinziehende Wolken in mein Bewusstsein“). Ein schönes Gesamtpaket!