Der Alptraum einer Mutter

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gisel Avatar

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Estelle Paradise wacht nach einem Unfall schwerverletzt im Krankenhaus auf. Sie vermisst ihre sieben Monate alte Tochter Mia, kann sich aber an nichts mehr erinnern. Ihr Mann beschuldigt sie, dem Kind etwas angetan zu haben. Verzweifelt sucht sie nach jedem nur möglichen Erinnerungsfetzen, um ihre Tochter wiederzufinden, doch nichts ergibt einen Sinn. Estelle wird vom Opfer zur Hauptverdächtigen. Ein Aufenthalt in einer Klinik und die Gespräche mit einem Spezialisten für Gedächtniswiederherstellung sollen helfen, ihr die Erinnerung wieder zu bringen und Mia zu finden. Ein mühsamer Prozess beginnt für die verzweifelte Mutter.
Raffiniert baut Alexandra Burt eine äußerst spannende, raffinierte Geschichte um eine Mutter auf, die zunächst in postpartaler Depression versinkt und statt Hilfe nur Druck erfährt. Estelle sieht sich als versagende Mutter, so dass es tatsächlich möglich wäre, dass sie ihrer Tochter etwas angetan habe. Sehr lange hält die Autorin jede Option dafür offen, wer der Böse in dieser Erzählung ist, die Spannung hält sich bis zum Schluss. Selbst als der Tatvorgang für den Leser ersichtlich ist, bleibt die Spannung, wo Mia zu finden wäre.
So unglaublich der Plot scheint, so glaubwürdig erzählt die Autorin die Geschichte, und zwar aus Estelles Sicht. Damit ist sie ihrer Protagonistin am allernächsten, mit dieser erlebt der Leser ihre gesamten Emotionen mit, von größter Verzweiflung über Todesangst bis hin zur nie versiegenden Hoffnung einer liebenden Mutter.
Das ist einfach nur gut gemacht, so muss ein spannender Thriller sein! Dieses Buch ist ein echter Pageturner, den ich aus vollstem Herzen empfehlen kann.