Nebel im Gehirn

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fino Avatar

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Estelle Paradise wacht nach einem schweren Autounfall im Krankenhaus auf. Sie erfährt, dass sie auch angeschossen wurde, kann sich aber an den Unfall und die Zeit davor nicht erinnern. Bald weiß sie jedoch wieder, dass ihre sieben Monate alte Tochter Mia kurz zuvor eines Morgens plötzlich spurlos aus ihrem Bettchen verschwunden war. Estelle steht unter Verdacht, da keine Einbruchsspuren sichtbar waren und sie den Vorfall nicht bei der Polizei angezeigt oder ihrem Mann mitgeteilt hat. Sie zweifelt selbst an ihrer Unschuld, da die Zeit mit ihrer unter Koliken leidenden und viel schreienden Tochter ein Kampf für sie war, zumal sie an Depressionen litt. In einer Klinik versucht sie mit Dr. Aris Hilfe herauszufinden, was geschehen ist.

Mir hat das Buch insgesamt gut gefallen, auch wenn ich es vielleicht nicht unbedingt als Thriller bezeichnen würde. Dafür fehlte manchmal ein bisschen Spannung, und man hat viel über Estelles schwierige Beziehung zu ihrer Tochter und ihren Ehemann Jack erfahren. Trotzdem ließ sich das Buch schnell, leicht und flüssig lesen, und ich wollte gerne wissen, was mit dem Baby geschehen ist. Von Anfang an wird diese Spannung aufgebaut.

Das Buch ist aus Estelles Sicht erzählt, so dass man am Anfang wie sie völlig im Dunkeln tappt, was geschehen ist. Wie sie fragt man sich, ob ihre Tochter entführt wurde oder sie ihr etwas angetan hat. Dies steigert die Spannung, da man nach und nach erfährt, was mit dem Kind passiert ist und wie es zu dem Autounfall kam. Manchmal glaubt man, etwas zu wissen, was dann doch nicht so war. Die Story ist an sich gut aufgebaut und glaubwürdig, mit dem Ende hätte ich nicht unbedingt gerechnet.

Das Cover des Buches ist schlicht gehalten und weckt mit dem gelben Schmetterling trotzdem Aufmerksamkeit. Einen direkten Bezug zum Inhalt konnte ich nicht feststellen. Der Titel, der dem englischen Original entspricht, passt gut. Der Text auf der Rückseite und der Klappentext machen neugierig, verraten aber nicht zu viel.

Mein Fazit lautet, dass es sich zwar nicht um einen „Pageturner, der süchtig macht“ oder einen Thriller „voll unerwarteter Wendungen“ handelt, aber um ein gutes und überwiegend spannendes Buch handelt. Ich kann mir durchaus vorstellen, weitere Titel der Autorin zu lesen.