Postnatale Depression feat. Amnesie

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mel.e Avatar

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"Remember Mia" verwirrt und fasziniert, denn oftmals war ich selbst nah daran, lediglich an eine Psychose zu glauben. Gibt es Mia tatsächlich oder ist sie nur Estelles Gedanken entsprungen? Der Autorin ist es auf großartige Weise gelungen mich auf viele Irrwege zu führen. Vielleicht ist es den Ängsten einer Mutter zuzuschreiben das eigene Kind zu vergessen, was mich sehr berühren konnte?

Emotional konnte mich "Remember Mia" überzeugen, obwohl die Story manchmal etwas zäh zu lesen war und es dann auch dauert, bis die Story wieder an Fahrt auf nimmt, dennoch lohnt es sich, das Buch weiter zu lesen und nicht aufzugeben.

Durch den Gedächtnisverlust wirkt Estelle sehr verstört und mitunter absolut unglaubwürdig, was dem Thriller einen gewissen Kick verleiht. Estelle wäre nicht die Erste, die sich einbildet Mutter zu sein und es wirkt oft auch leider nicht überzeugend.

Der Schreibstil ist einfach und überfordert nicht. Was überfordert sind die viele Emotionen, die von einer gestressten Mutter erzählen und sich schon sehr nach einer postnatalen Depression klingen. Natürlich kommt auch Estelles Mann zu Wort und wir tauchen ein in ein interessantes Szenario. Es vereint sich ein Familiendrama direkt nach der Geburt von Mia und dem Schrecken Mia nicht mehr in das Leben integrieren zu können. Wo ist Mia? Lasst euch einfach mitnehmen auf einen schweren Weg, der am Ende echten Horror bereithält.

Gerne eine Leseempfehlung trotz leichter Schwächen. Manchmal kippt die Stimmung viel zu schnell und überfordert regelrecht. Oftmals wäre weniger mehr gewesen. Das Ende ist phänomenal und entschädigt komplett, ★★★★