Remember Mia

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lunamonique Avatar

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„Remember Mia“ ist der Debüt-Roman von Alexandra Burt. Seltsame Vorkommnisse und das Thema „Amnesie“ sorgen in diesem Thriller für Spannung.

Die 7 Monate alte Mia Connor ist aus ihrem Bettchen verschwunden. Dabei waren alle Türen und Fenster verschlossen. Wenige Tage später wird ihre 27jährige Mutter Estelle Paradise nach einem Autounfall schwer verletzt in einer Schlucht gefunden. Was ist passiert? Estelle kann sich an nichts erinnern und wird verdächtigt, am Verschwinden ihrer Tochter Schuld zu sein.

Der Thriller wird in der Ich-Perspektive aus Sicht von Estelle Paradise erzählt. Vor Mias Verschwinden war Estelle mit dem ständig schreienden Baby überfordert. Mia litt an Koliken. Nur Vater Jack ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Ihm fehlt das Verständnis für Estelles Überfürsorge und Angst. Die Ehe kriselt. Jack zieht nach Chicago. Estelle soll mit Mia im Stadthaus bleiben bis die Renovierungsarbeiten abgeschlossen sind. Dann verschwindet Mia. Autorin Alexandra Burt hat ein filmreifes Szenario geschaffen, das den Leser mitreißt. Undurchsichtige Charaktere wie Jack und Bauleiter Liebermann setzen Spekulationen in Gang. War alles von langer Hand geplant? Ist Jack in die Sache verwickelt? Wie konnte jemand Mia aus einer verriegelten Wohnung entführen? Die Geschichte erinnert an einen echten Fall, wo ein Mädchen, während die Eltern schlafen, spurlos aus einer Ferienwohnung verschwindet. In „Remember Mia“ scheinen alle Indizien auf die Mutter hin zu deuten. Estelle ist nach Mias Geburt zu einem Wrack geworden. Seltsame Vorkommnisse lassen sie an sich selbst zweifeln. Schlimme Phantasien machen ihr Angst. Hat Estelle ihr Kind entführt oder sogar ermordet? Interessant sind die Rückblicke. Der Leser erfährt, wie Estelle und Jack sich kennengelernt haben und was aus ihrer Liebe geworden ist. Was verheimlicht Jack? Führt er ein zweites Leben? Für Beklemmung sorgt, dass alle Anzeichen auf Mias Anwesenheit aus der Wohnung verschwunden zu sein scheinen. Wollte jemand Estelle in den Wahnsinn treiben? Autorin Alexandra Burt führt ihre Leser mehrfach in die Irre und lässt keine konsequente Schlussfolgerung zu. Leider hat der Roman zur Mitte hin Längen. Zu sehr werden die Thriller-Fans auf die Folter gespannt. Wer ist der Täter und was ist das Motiv? Die Abschweifungen bringen den Roman nicht voran. Das Tempo verlangsamt sich zu stark. Dr. Ari soll die Wahrheit aus der Verdächtigen heraus kitzeln. Dank ihm wird Estelle an ihre Vergangenheit erinnert. Das Mitgefühl für die junge Frau wird noch größer. Spannung kommt auf, als Estelle an den Tatort zurückkehrt. Mit langsamen Schritten geht es auf die Lösung zu. Was ist Schein, was Wahrheit? Im letzten Buchdrittel steigt die Spannung wieder an. Überraschende Wendungen fesseln. Die Achterbahn der Gefühle geht weiter. „Remember Mia“ klingt nach, und das nicht nur, weil ein schutzloses Wesen im Mittelpunkt der Geschichte steht.

Das Cover erregt mit nur einem perfekt in Szene gesetztem Detail und aussagekräftigem Titel Aufmerksamkeit. Leben oder Tod? Diese Frage spielt mehr als einmal in diesem Thriller eine Rolle. Der Unterhaltungswert von „Remember Mia“ ist hoch. Lesepausen einzurichten fällt schwer. Ein gelungenes Debüt, das neugierig auf weitere Bücher der Autorin macht.