Remember Mia

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tardy Avatar

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Inhalt:
Eine junge Mutter kämpft darum, ihr Gedächtnis wiederzuerlangen - während die Welt sie für die Mörderin ihres Kindes hält.
Nach einem Autounfall erwacht Estelle Paradise im Krankenhaus und kann sich an nichts erinnern. Man hat sie in einer tiefen Schlucht aus dem Wrack ihres Wagens geborgen - schwer verletzt. Doch nicht alle Verletzungen stammen von dem Unfall: Es hat auch jemand auf Estelle geschossen. Wer? Nur sehr langsam dringt die wichtigste Frage in ihr Bewusstsein: Wo ist Mia, ihre sieben Monate alte Tochter? Sie war nicht mit im Unfallwagen. In einem schmerzlichen Prozess kehrt Estelles Erinnerungsvermögen zurück: Mia war schon drei Tage vor dem Unfall aus ihrem Apartment in New York verschwunden. Und Estelle wird auf einmal vom Opfer zur Hauptverdächtigen.

Meine Meinung:
Das Glück hängt an einem seidenen Faden, wie es das gut gelungene Cover uns suggerieren mag. Ein gelber Schmetterling, zart und sanft auf schwarzem Hintergrund. So verletzlich muss man sein, wenn man das Gedächtnis verliert und nicht nur das. Es ist geschehen, was wohl der größte Alptraum jeder Mutter ist. Das eigene Kind ist spurlos verschwunden und man kann sich an nichts erinnern. Erst nach und nach tauchen neue Bruchstücke auf und fügen sich zu einem Ganzen zusammen. Die Mutter wird selbst verdächtigt und sie glaubt teilweise sogar, dass sie ihr Kind umgebracht hat. Der Plot ist eigentlich sehr gut und spannend, aber in der Umsetzung ist er leider nicht so ganz gelungen. Der Roman zieht sich streckenweise ganz schön in die Länge und die Auflösung erscheint mir etwas an den Haaren herbeigezogen und eher unglaubwürdig. Ich glaube nicht, dass eine Mutter, der so etwas passiert, versucht dieses Problem im Alleingang zu lösen. Ich hätte zumindest meinen Mann informiert, wenn nicht sogar die Polizei. Und der Ehemann hätte doch früher merken müssen, dass Estelle an einer postnatalen Depression leidet, das will sich mir auch nicht ganz erschließen. Die langatmige Beschreibung der psychischen Erkrankung hätte man meines Erachtens auch etwas kürzer gestalten können. Etwas aufgelockert wurde das Buch durch die eingefügten Artikel aus der Zeitung, das hat mir gut gefallen. Mich hat das Buch leider größtenteils enttäuscht, ich hätte mir doch mehr davon erwartet.