Wo ist Mia?

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"Remember Mia" ist das Debüt, der in Deutschland aufgewachsenen, Wahl-Amerikanerin Alexandra Burt. In diesem Thriller geht es um Estelle Paradise, die in ihrer persönlichen Hölle, nach einem fürchterlichen Unfall, bei dem sie ein Ohr, ihre Erinnerung und jede Spur von ihrem Kind verliert, aufwacht. Nur indem sie langsam wieder beginnt sich zu erinnern, wird sie diese Hölle durchschreiten können. Doch was erwartet sie, wenn sie sich wieder erinnern kann?

Spannend und gut geschrieben lesen sich die Seiten, die den Leser immer tiefer mit auf eine Reise in die Abgründe einer Frau nehmen, die überfordert mit ihrer Mutterschaft zu sein scheint. Dabei lässt sich, durch gute Beschreibungen, der Horror, Schmerz und die Angst der Protagonistin am eigenen Leib fühlen. Der Leser identifiziert sich mit Estelle. Das führt dazu, dass man das Buch nicht schnell genug lesen kann und von Seite zu Seite hechtet. Was ist wirklich passiert? Wem kann Estelle trauen?


Sehr viele Thrillerfans lesen gerne Thriller, in denen die Haupfigur genauso wenig weiß, wie der Leser. Und es spricht einiges für ein solches Setting. Da, der Protagonist sich erst erinnern muss, kann der Leser besser miträtseln.
Durch das Stilmittel der Amnesie des Protagonisten gelingt zum einen ein besseres Hineinversetzen des Lesers in die Hauptfigur des Buches. Auf der Basis der Gemeinsamkeit des geringen Wissenstandes entsteht ein Gefühl der Verbundenheit. Dieses Gefühl der Verbundenheit gelingt in "Remember Mia" aber auch durch das Thema der Mutterschaftsdepression, der gut beschriebenen Verzweiflung und des verschwundenen Säuglings. Gemeinsam mit Estelle macht man sich auf die Suche nach Mia.

Und zum anderen kann die Spannung sehr viel leichter aufgebaut werden. Dadurch, dass weder die Protagonistin noch der Leser wissen können, wem sie trauen können, kann hier immer das prickelnde Gefühl der Gefahr aufrecht erhalten werden. Wie sieht das Puzzle aus, wenn alle Teilchen an ihrem Platz sind? Welche Geheimnisse verbirgt Estelle? Warum kann sie sich nicht mehr erinnern?

Die Protagonisten sind gut beschrieben und dreidimensional. Das Thema ist spannend. Ich kann "Remeber Mia" nur wärmstens empfehlen.