Deep Fakes

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minijane Avatar

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Peter Grandl ist auch mit seinem neuen Buch „Reset“ wieder am Puls der Zeit.

Die KI wird immer perfekter, das merken wir tagtäglich. Gut vorstellbar also, dass es in naher Zukunft kaum mehr möglich sein wird eine echte Nachricht von einem Fake zu unterscheiden.

Somit ist Peter Grandl‘s Horrorszenario, welches nebenbei bemerkt im Jahr 2024 spielt, eine Welt in der sämtliche Kommunikationskanäle mit Fakes überschwemmt werden leider durchaus realistisch. Schon die Eingangsszene in der ein Passagierflugzeug abgeschossen wird, ist mehr als gruselig. Die Welt ist so abhängig von Computern und hat die modernen Medien so vollständig in den Alltag integriert, dass man meinen könnte, es geht nicht mehr ohne sie. Da die Welt im Roman durch die massenhaften Deepfakes aber im Chaos zu versinken droht, denkt eine internationale Expertengruppe über einen Reset nach. Es scheint die einzige Lösung zu sein weltweit den Stecker zu ziehen. Eine riskanter Weg mit ungewissem Ausgang! Vielleicht ist auch ein Vernichtungsschlag gegen den Urheber des Computervirus ratsam. Auf jeden Fall drängt die Zeit.

Der Autor hat einen rasanten, packenden Schreibstil . Das Buch war beängstigend und spannend bis zum Schluss. Die Vielzahl der eingeführten Charaktere macht es dem Leser allerdings nicht leicht den Überblick zu behalten. Mir hat es geholfen, dass die wichtigsten Figuren auf den ersten Seiten des Buches nochmal extra aufgelistet werden.

Nicht so gut gefallen haben mir private Verstrickungen und einen etwas schnell abgehandelten Schluss. Außerdem wurde es für mich zum Ende hin zunehmend unglaubwürdig. Trotzdem habe ich mich gut unterhalten gefühlt, ich fand es mega spannend, ein Buch, dass zum Nachdenken angeregt.

Ich würde auch beim nächsten Roman von Peter Grandl wieder bedenkenlos zugreifen, auch wenn „Reset“ nach meinem Empfinden etwas schwächer war als der Vorgänger „Höllenfeuer“.



3,5 Sterne