Die digitale Abhängigkeit der Moderne bietet Angriffspunkte.

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wandablue Avatar

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Kurzmeinung: Man wird immer an einem brillanten Erstling gemessen! Reset kommt nicht entfernt an "Turmschatten" heran.


In seinem neuesten Werk „Reset“ wendet sich Peter Grandl der Abhängigkeit in Politik, Wirtschaft und Alltag von digitaler Kommunikation zu. Wie aus dem Nichts, out of the blue, sind weltweit Smartphones, Computer, Tablets, jegliche durch Chips produzierte Informationen mit einem Virus infiziert. Mehr noch, KI-generierte erpesserische Fakenews bringen Menschen dazu, abscheuliche Straftaten zu begehen.

Der Kommentar und das Leseerlebnis:
Peter Grandl baut mit viel Personal und schnell wechselnden Kurzsequenzen sein bedrohliches Szenario auf. Die schnellen Schnitte unterbrechen den Lesefluss unangenehm. Leider kann mich der Autor nicht so mitnehmen wie in seiner Turmreihe (Turmschatten/Turmgold), denn es fehlen Innenansichten und es gibt auch kein ethisches Dilemma, das mich beim Thema Neonazismus so sehr faszinierte. Dennoch kann Grandl natürlich Spannung.
Die Auflösung ist mir allerdings ein wenig zu banal.
Sprachlich ist der Roman zu aufgebläht mit vielen, die Handlung verschleppenden Beschreibungen und viel zu vielen Vergleichen.

Fazit: Man wird immer an einem brillanten Erstling gemessen! „Reset“ hat mich nicht so ganz überzeugt. Immer noch ein Grandl. Aber der Autor kann mehr. Und ich will mehr!

Kategorie: Thriller/Kriminalroman
Verlag: dtv 2025