Erschreckend realistische Szenarien am Zahn der Zeit

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cozythrill Avatar

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Figuren:
In diesem Buch begegnen uns Figuren aus aller Welt - Amerika, Asien, Europa. Und auch wenn Valentine es mir am meisten angetan hat, verleiht der Autor jeder Figur eine eigene Geschichte, wodurch sie zu vielschichtigen Charakteren werden ,die die Story tragen. So z.B. die drei überzeugenden Frauenfiguren Seika, Camille und Jill.
Ich muss zugeben, dass ich mich zu Beginn etwas schwer getan habe, einen Überblick zu bekommen, eben weil es so viele unterschiedliche Figuren gibt - jede auf ihre ganz eigene Weise gebrochen, aber mutig. Im Laufe der Geschichte verbinden sich die Handlungsstränge zu einem großen Gesamtbild und die Figuren treffen aufeinander. Ab da wird’s dann richtig gut!

Schreibstil:
Wie auch in vorangegangenen Büchern, zeichnet sich der Schreibstil des Autors meiner Meinung nach, durch die hohe Kunst aus, Fiktion und Realität so geschickt verschwimmen zu lassen, dass ich regelmäßig gegoogelt habe, ob das wirklich so passiert ist, oder ob es bloß Peters Fantasie entsprungen ist.
Komplex und innovativ zeichnet er realistische Szenarien und verpackt easter eggs ganz geschickt (Grandl-Universe sozusagen).
Der Spannungsbogen hat mir gut gefallen, besonders ab dem Moment, wo die ersten Figuren aufeinander treffen und dann ein Knall nach dem anderen folgt.


Fazit:
Erschreckend realistische Szenarien am Zahn der Zeit.
Grandios geschrieben, erschafft Peter Grandl hier ein Endzeitszenario mit Polit-und Cybercrime-Elementen. Wer aber glaubt, das Buch mal eben nebenbei lesen zu können, der irrt sich gewaltig. In anspruchsvollem und gesellschaftskritischem Schreibstil, nimmt uns Peter Grandl mit auf eine Reise, die Realität und Fiktion verschwimmen lässt - sowohl für die Figuren in der Geschichte, als auch für die Leser*innen.