Lebendige Geschichte

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Aus Teenagern sind selbstbewusste Erwachsene geworden - in Andreas Izquierdos neuem Roman entwachsen die Freunde Carl, Isi und Artur den „Schatten der Welt" (1. Teil, erschienen 2020). Sie alle haben im Ersten Weltkrieg viel Schlimmes er- und überlebt und arbeiten jeder auf seine Art hoffnungsvoll auf einen Neubeginn nach dem Sturz des Kaiserreiches hin. Artur hat sich bereits in Berlin eingerichtet, als die umtriebige Isi ihn und auch Carl wiederfindet, der hier seine beruflichen Träume als Kameramann in die Tat umsetzen möchte. Doch den „Schatten“ entkommen sie nicht ganz; die Nachkriegszeit ist geprägt von politischen Umstürzen, Arbeitslosigkeit und viel Elend. Und auch ihr alter Feind Falk Boysen tritt wieder in Erscheinung...
Hautnah und intensiv kann der Leser in Izquierdos Roman ein Kapitel deutscher Geschichte nachvollziehen. Der Autor schafft es mit seinem Schreibstil und der detaillierten Recherchearbeit wunderbar, den Leser in eine unsichere, wirre Zeit zu versetzen und politische, wirtschaftliche und soziale Zusammenhänge auf anschauliche Weise (mit)erlebbar zu machen. Nicht zuletzt ist es die gekonnte Vermischung historisch realer Personen mit den fiktiven Charakteren, die sehr eindrucksvoll ein atmosphärisches Bild vom Nachkriegs-Berlin und der desolaten Situation der beginnenden 20er Jahre zeichnen.
Ob das Trio Artur, Isi und Carl sich in dieser schwierigen Zeit durchsetzen kann?
Wie sein Vorgängerroman ist auch „Revolution der Träume“ ein spannendes, auf jeden Fall empfehlenswertes Buch!