Revolution 1918

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In Andreas Izquierdos Roman „Revolution der Träume“ geht es um die Umstände der Revolution in Berlin 1918 und wie drei Freunde damit umgehen.
Carl kehrt nach einer Lehrzeit nach Berlin zurück, wo er bei der Produktionsfirma UFA arbeiten kann. So erlebt er viele verschiedene Schichten der Menschen Berlins und sorgt schließlich für den Sohn einer Prostituierten, mit der er eine Liebelei hatte.
Carls Freundin Isi bewegt sich währenddessen in der Unterwelt, wo sie jeden Tag den harten Kampf ums Überleben mitbekommt. Sie hangelt sich von Tag zu Tag und versucht immer, für sich das Beste rauszuholen. Daher steht sie für die Revolution.
Schließlich ist da noch Arthur, der mit den Folgen des Kriegs zu kämpfen hat. Nicht nur körperlich hat er Wunden davongetragen- auch seelisch ist er angeknackst vom harten Kampf.
Sprachlich ist das Buch interessant geschrieben. Hochdeutsch trifft auf Berliner Dialekt, betuchte Leute auf arme Bettler und die Revolution schlägt sich auch in der Sprache nieder, zum Beispiel wenn Isi andere zum kämpfen auffordert. Durch diese sprachlichen Raffinessen hat man als Leser den Eindruck, vor Ort zu sein. Das macht dieses Buch zu etwas besonderen.
Das Cover des rennenden jungen Mannes zum Brandenburger Tor passt sehr gut zur Thematik und zur Sprache. Es drückt den mit der Revolution verbundenen Aufbruch und das Zeitgefühl aus, was man überall findet.
Insgesamt ist das Buch ein exzellenter Roman, wenn man mehr über die Revolution 1918 an fiktiven Beispielen lernen möchte. Sonst ist es eine leichte Unterhaltungslektüre- aber keine Pflicht.