Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, dass ich so traurig bin…
Alle Kapitel dieses Buches beginnen mit einem Lied. Warum also nicht auch eine Rezension des Buches? Und die Lorelei passt auch dazu. Denn am Ende des Buches bleibt ein leicht elegischer Schimmer zurück. Traurig weil das Buch zu schnell aus ist, weil die gute alte Zeit zwar alt aber doch nicht so gut war, weil damals wie heute das Geschacher und Geschiebe um Posten unverändert ist. Was hat sich also verändert, seit 1972? Frauen werden eher in der Politik und in Berufen akzeptiert, die ehemals strikte Männerdomäne waren. Die Hauptstadt ist nicht mehr Bonn, der kalte Krieg ist beendet, aber fremde Mächte mischen immer noch in politischen Wahlen mit, siehe 2016 in den USA. Und heute wie damals, ein Politiker darf nie krank sein. Oder es zeigen.
Obwohl Regierungssitz, Bonn ist auch eine Kleinstadt: „neblig, abweisend, kleinkariert“ (S. 116) Jeder kennt jeden, man läuft sich überall über den Weg: in der Stammkneipe, auf der Straße, in einem Park, in einem Taxi. Nichts bleibt geheim, eine Liebesaffäre, eine gekaufte Stimme, sexuelle Vorlieben. Das müssen auch die Hauptpersonen erfahren. Hilde, die Wirtin des Rheinblicks, Max, Student und Taxifahrer, Sonja, Krankenschwester und Logopädin, Böhmitz und Tibulski, die Politiker die sich gegenseitig ausbooten. Wie eine frische Brise fühlt sich Lotti an, Journalistin aus Kehl im badischen Ländle, für eine Woche in Bonn um als erste Journalistin des Offenburger Tagesblatts aus der Hauptstadt zu berichten. Dass sie dabei sowie nebenbei zur Aufklärung eines Sexualmordes beiträgt und auf der Geburtstagsparty von Maxens Vater sorgt, lässt sie uns noch sympathischer erscheinen.
Kleines Bonbon in Bonn (Wortspiel volle Absicht): neben Brandt, Schmidt, Wehner, Ehmke, Strauß, Scheel, Bahr und Barzel die schon etablierte Politiker sind, betritt 1972 ein unbekannter junger Jurist die politische Bühne Deutschlands: Dr. Wolfgang Schäuble. Und jetzt schreiben wir 2019 und er ist immer noch da, zwar nicht in Bonn sondern in Berlin.
Brigitte Glaser hat uns da einen hoch interessanten Roman vorgelegt. Politiker sind auch nur Menschen, könnte eine der Kernaussagen des Romans sein. Aber vielleicht sieht ein anderer Leser das anders. Auf jeden Fall sollte jeder Leser für sich entscheiden welches für ihn die wichtigste Botschaft des Romans ist. Vielleicht auch egal welche Politiker die Geschicke Deutschlands lenken, Rhein, Spree, Main, Donau und Regnitz fließen weiter. Und das ist gut so. Um mit einem Berliner Politiker zu sprechen.
Obwohl Regierungssitz, Bonn ist auch eine Kleinstadt: „neblig, abweisend, kleinkariert“ (S. 116) Jeder kennt jeden, man läuft sich überall über den Weg: in der Stammkneipe, auf der Straße, in einem Park, in einem Taxi. Nichts bleibt geheim, eine Liebesaffäre, eine gekaufte Stimme, sexuelle Vorlieben. Das müssen auch die Hauptpersonen erfahren. Hilde, die Wirtin des Rheinblicks, Max, Student und Taxifahrer, Sonja, Krankenschwester und Logopädin, Böhmitz und Tibulski, die Politiker die sich gegenseitig ausbooten. Wie eine frische Brise fühlt sich Lotti an, Journalistin aus Kehl im badischen Ländle, für eine Woche in Bonn um als erste Journalistin des Offenburger Tagesblatts aus der Hauptstadt zu berichten. Dass sie dabei sowie nebenbei zur Aufklärung eines Sexualmordes beiträgt und auf der Geburtstagsparty von Maxens Vater sorgt, lässt sie uns noch sympathischer erscheinen.
Kleines Bonbon in Bonn (Wortspiel volle Absicht): neben Brandt, Schmidt, Wehner, Ehmke, Strauß, Scheel, Bahr und Barzel die schon etablierte Politiker sind, betritt 1972 ein unbekannter junger Jurist die politische Bühne Deutschlands: Dr. Wolfgang Schäuble. Und jetzt schreiben wir 2019 und er ist immer noch da, zwar nicht in Bonn sondern in Berlin.
Brigitte Glaser hat uns da einen hoch interessanten Roman vorgelegt. Politiker sind auch nur Menschen, könnte eine der Kernaussagen des Romans sein. Aber vielleicht sieht ein anderer Leser das anders. Auf jeden Fall sollte jeder Leser für sich entscheiden welches für ihn die wichtigste Botschaft des Romans ist. Vielleicht auch egal welche Politiker die Geschicke Deutschlands lenken, Rhein, Spree, Main, Donau und Regnitz fließen weiter. Und das ist gut so. Um mit einem Berliner Politiker zu sprechen.