Ein Lied von Freundschaft und Erwachsenwerden

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melange Avatar

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Zum Inhalt:
Vier junge Schermäuse müssen nach dem Auftauchen eines hungrigen Nerzes ihre Heimat verlassen. Unter Leitung von Sylvan, dem Ältesten, treffen Sie auf der Suche nach einem neuen Zuhause auf unbekannte Tiere, schließen unerwartete Freundschaften und trotzen vielen Gefahren. Nicht alle erreichen das Ziel der Reise, aber die Überlebenden lassen mit der alten Heimat auch ihre Kindheit endgültig hinter sich.

Gestaltung:
Das Cover bildet sehr schön die niedlichen Schermäuse im Gegensatz zu der großen Bedrohung ab, die mit bösem Blick und gefletschten Zähnen über ihnen thront. Zusätzlich finden sich eine Handvoll liebevoll gezeichnete Illustrationen innerhalb des Textes.

Mein Eindruck:
Tom Moorhouse gelingt eine zauberhafte Geschichte um den Zusammenhalt in der Familie, das Erwachsenwerden, das Überwinden kultureller Vorurteile und das Knüpfen neuer Freundschaften. Der Schreibstil ist dabei sehr eingängig und wird von der Zielgruppe gut verstanden. Ein gewisser Gruselfaktor ist durchaus vorhanden, - da die tierischen Katastrophen aber glücklicherweise zwar sehr spannend, aber nicht in blutrünstigen Einzelheiten geschildert werden, bleiben schlaflose Nächte aus.
Mir als erwachsener Leserin wurde allerdings ein wenig zu schnell zum "Business as usual" übergegangen. Den Verlust von Familienangehörigen praktisch im Nu zu verarbeiten, weil ein höheres Ziel zu erreichen ist, passt vielleicht in das "normale" Tierleben, bei der vorliegenden Vermenschlichung der Schermäuse hätte ich mir etwas mehr Tiefgang und längere Trauerarbeit gewünscht. Die leichte Melancholie zum Schluss und der positive Ausblick versöhnen jedoch mit diesem kleinen Manko.

Fazit:
Das richtige Maß an Spannung, Humor, Fantasy und Entdeckergeist für eine Geschichte für ältere Kinder.

4 Sterne