River Singers Tom Moorhouse

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Am Ufer des Großen Flussesn Sinethis lebt das Volk der Schermäuse, ihr Leben wird durch den Fluß bestimmt. Der Fluß durchströmt die Mäuse mit seinem Lied und sie singen sein Lied - deshalb werden sie auch Fluß-Sänger genannt. Der Fluß bietet ihnen Nahrung und Schutz, aber er fordert auch Opfer.
In ihrem durch Duftmarekn genau begrenzten Territorium hat eine Schermausmutter vier Jungen aufgezogen. Heute ist der große Tag, an dem sie zum ersten Mal den geschützten Bau verlassen. Ab heute gibt es keine Milch mehr, sondern die Nahrung, die der Fluß bereitstellt, wie Süßgras, Schwertlilien oder Pestwurz. Sylvan, der größte ist auch der vorwitzigste und muß von der Mutter öfter zur Vorsicht und Bedachtsamkeit ermahnt werden. Sein Bruder Orris dagegen ist sehr ängstlich und möchte am liebsten gar nicht nach draußen. Die Schwestern Fern und die kleine Aven sind erst skeptisch, gewöhnen sich aber schnell an die Natur und lernen sehr schnell lebenswichtige Dinge von der Mutter, so z.B. wichtige Informationen aus dem Geruch der Tierkötteln zu herauzulesen. Es ist sehr schön draußen aber auch die Jungen spüren die Unruhe der Erwachsenen, denn ein unbekanntes Tier wildert am Fluß, ein Feind, viel schlimmer als Fischreiher, Fuchs oder Wiesel, denn er dringt auch in die Baue ein und nicht einmal der Fluß bietet vor ihm Schutz. Das Sängervolk am fluß wird täglich weniger.
Nachts dringt diese gefährliche Tier auch in ihren Bau ein, zitternd liegen die vier in ihrem Nest. durch ihr Schreien lenkt die Mutter den Nerz ab und rettet so ihre Kinder vor dem sicheren Tod. Aber nach längerm Warten wird es für die kleinen Schermäuse zur Gewißheit, dass die Mutter tot ist. Wie durch ein Wunder überleben sie auch noch einen weiteren Angriff des Tieres. Aber nun müssen sie ihren Heimatbau verlassen und dem Singen des Flusses folgend ein neues Territorium, weit weg vom Nerz, für sich suchen.
Sie müssen auf ihrer langen Wanderung viele Hindernisse überwinden, immer wieder vor Feinden fliehen und auch der Große Fluß erweist sich nicht immer als Freund, so dass selbst der mutige Sylvan bald verzweifeln will. Schließlich treffen sie auf Fodur, eine einsame alte Ratte, deren Familie auch vom Nerz gefressen wurde. Von ihm erfahren sie, dass es landeinwärts, im Marschland des Großen Flusses Ansiedlungen von Schermäusen geben soll. Aber es gibt noch viele weitere Gefahren zu bestehen bis sie endlich in eine neue Heimat gelangen.

Die Geschichte ist sehr einfühlsam und sehr realistisch, vielleicht auch furchteinflößend geschrieben. sie beschreibt sehr genau Sylvans Erkenntnis, dass die Welt wundervoll ist, aber ein Teil der Welt ist nicht gut, sie birgt viele Gefahren, man muß vorsichtig sein. Man erfährt beim Lesen viel über die Lebensgewohnheiten der Schermäuse, der Ratten und anderer Tiere. Wie die Menschen hat jede '''Schermaus ein anderes Verhalten, es gibt unvorsichtige, ängstliche, hochmütige und freundliche.Es gibt die mütterliche Liebe aber auch ihre ganz konkreten Forderungen, wie man sich verhalten muß, um zu überleben. Das Leben ist ein Kampf ums Überleben, allein schafft man das nicht, nur gemeinsam ist man stark, man braucht Familie, man braucht Freunde, man braucht jemand für den sich dieser ganze Kampf lohnt. Sehr gefallen hat mir die Aussage von Fodur: Unter Freunden gibt es keine Schuld zu begleichen, man tut oder gibt etwas aus Freundschaft ohne gegeneinander aufzurechnen.
Die Geschichte vermittelt spielerisch eine Lebensphilosophie. Wobei die Gespräche mit dem fluß wohl etwas zu philosophisch und für Kinder schwer verständlich sind. Das empfinde ich jedoch nicht als Mangel, denn selbst wenn es teilweise nicht verstanden wird, so wird doch damit eine Grundstimmung vermittelt, dass das Leben eben nicht nur Spass und Spiel ist, dass es auch tiefere Zusammenhänge und Bedeutungen gibt.
Bravo Tom Moorhouse für seinen ersten Roman!