Skynets Erben

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majandra Avatar

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Daniel H. Wilson versetzt sich in seinem Roman „Robocalypse“ in die Rolle des Widerstandskämpfers Cormac „Brightboy“ Wallace und erzählt die Geschehnisse um die Roboter-Revolte aus dessen Sicht: Die Menschheit entwickelt eine künstliche Intelligenz, die sich selbstständig macht und ihre Erschaffer auslöschen will.

Wie in den meisten Geschichten um Roboter und künstliche Intelligenzen erlangen auch hier die Maschinen die Fähigkeit zu denken und zur eigenen Entwicklung. Dennoch gewinnt der Mensch den Krieg, was in diesem Roman nur am Rande erzählt wird – vielmehr geht es um die Begebenheiten, die erst zu dieser Auseinandersetzung geführt haben. In Form eines Rückblicks berichtet Wallace den LeserInnen von einzelnen Episoden der Auseinandersetzung, die schließlich im Endkampf gegen KI-Core Unit Archos, der befehlsgebenden künstlichen Intelligenz hinter der Roboter-Revolte, gipfelt.

Genauer betrachtet kann das Werk wohl als geschickte Kompilation anderer Science-Fiction-Romane verstanden werden: Bereits die Kurzbeschreibung erinnert verdächtig an „Terminator“, wo Skynet ebenfalls außer Kontrolle geriet. Der kleine Würfel, den man im Permafrostboden der Ragnorak Intelligence Fields gefunden hat, lässt Analogien zum Allspark der „Transformers“ zu. Der amerikanische Statistiker Professor Nicholas Wasserman, den sein eigenes Experiment getötet hat, weißt Parallelen zu „WarGames – Kriegsspiele“ auf. Archos, der geschaffen wurde, um zu lernen, und anfangs als Kind auftritt, lässt sich ähnlich in „A.I. – Künstliche Intelligenz“ wiederfinden. Zudem liegt wohl auch ein Vergleich mit „I, Robot“ auf der Hand.

Dennoch ist der Roman ungemein spannend geschrieben. Vor allem der Hauptteil des Werks, der Rückblick auf das Kriegsgeschehen, zeichnet sich durch unterschiedliche Erzählstrategien aus. Obwohl man bereits im Vorhinein weiß, worin die gesamte Handlung gipfeln wird, gelingt es Daniel H. Wilson doch, stilistische Kunstgriffe einzusetzen und die LeserInnen stets von seinem Talent zu überzeugen.