Blutige Revolution der Roboter

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sternschnuppentänzerin Avatar

Von

Robocalypse

INHALT:

_„Ich werde Milliarden von euch auslöschen, um euch Unsterblichkeit zu verleihen. Ich werde eure Welt in Brand setzen, damit ihr den Weg in die Zukunft besser erkennen könnt. Doch eins solltest du wissen: Der Sinn meiner Spezies ist es nicht, euch zu töten, sondern euch am Leben zu erhalten“ (Archos -S.133)_

Die künstliche Intelligenz Archos startet eine blutige Revolution gegen die selbsternannte „Herrscherrasse“ Mensch. Ob Roboter, Auto, Computer…Alle extern steuerbaren technischen Geräte unterliegen ihm und beginnen ein grausames Gemetzel.  An vielen verschieden Fronten versuchen die Menschen und Freigeborenen zu kämpfen und zu überleben. Man weiß, dass die Menschen siegen werden, doch zu welchem Preis?

Cormac Wallace schreibt in diesem Buch die gefundenen Daten einer Blackbox nieder, ergänzt durch seine eigene Lebenserfahrung. Er durchlebt so den ganzen Krieg noch einmal und wir mit ihm.

 

Eigene Meinung:

Das Buch finde ich schön gestaltet. Es beinhaltet 5 Teile (Zeitspannen) mit insgesamt 34 Kapiteln, plus eine Vor- und eine Nachbesprechung. Das Cover, ein Roboter, ist passend zum Inhalt gewählt, mit 2 Klappseiten, die ebenfalls einen Roboter enthalten. Eine super Idee und sehr schön umgesetzt.

Der Schreibstil ist fließend und abwechslungsreich. Daniel Wilson gibt ein rasantes Tempo vor und schafft es, die Spannung hochzuhalten, obwohl man nach dem Vorwort schon weiß, wie der Krieg ausgeht. Was mich, vor allem Anfangs, ein wenig gestört hat, waren die vielen verschiedenen „Kurzgeschichten“  der einzelnen Kapitel. Ich hatte Mühe, mir alle Personen und ihre Namen zu merken. Vorallem nimmt er selten Bezug auf eines der vorherigen Kapitel, so dass man eigentlich keine Stützhilfe hat. Mit der Zeit tauchten aber immer wieder dieselben Personen auf, sodass der Lesefluss auch wieder besser wurde. Besonders die Geschichte von Takeo Nomura und Mathilda Perez haben mich berührt, doch auch die anderen (Helden-)Schicksale, gingen nicht spurlos an mir vorbei.

Angenehm fand ich auch, dass der Autor immer wieder verschiedene Erzählformen benutzt, mal Beschreibung, mal Dialog, mal Verhör…

Das kurze Vor- und Nachwort bei jedem Kapitel, geschrieben von Cormac Wallace, der so nachträglich Informationen hinzufügt, finde ich gut, es macht den Bericht natürlicher, realer. Leider geben oder nehmen sie auch gleich alle Hoffnung. Man weiß immer genau woran man ist, was teils erschütternd ist, teils einem aber auch bangen lässt. In diesen zusätzlichen „Anhängen“ schreibt er auch, wie die jeweilige Szene aufgezeichnet wurde, also z.B. mit Überwachungskameras oder von einem Roboter. So konnte ich mir ein gutes Bild davon machen und mich mehr in die Geschichte hineinversetzen. In der Mitte fehlten die leider ein bisschen, tauchten aber gegen den Schluss wieder auf.

Das ganze Buch ist brutal und direkt, alles ist detailliert und glaubwürdig beschrieben. Es ist eine gute Mischung aus Action, Gefühl, „Realität“ und Fiktion. Wenn man es an sich ranlässt, ist es tiefgründig, öffnet einem die Augen. Man wandert immer wieder mit den Gedanken zurück zum Buch. Meiner Meinung nach steckt mehr dahinter, viel ehrliches und wahres, das man akzeptieren muss, um es zu sehen. Ich muss, seit ich die ersten Seiten des Buches gelesen habe, immer wieder drandenken und frage mich auch, ob es mal in „unserer realen“ Welt, soweit kommen könnte. Und ob wir Menschen überleben könnten?! Wären wir nicht schon aufgeschmissen, wenn wir keinen Strom mehr hätten? Die  Verbindung zur „Außenwelt“ abgebrochen wäre? Oder über dem Feuer kochen müssten?

Fazit:

Ein durch und durch gelungenes Buch, welches zum Nachdenken anregt. Definitiv nicht nur für SciFi- und IT/Robotik-Begeisterte, sondern auch für alle, die manchmal etwas mehr, als nur Unterhaltung, von einem Buch erwarten.