Genial!

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goldie-hafi Avatar

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Das Buch fängt gleich mit einem Paukenschlag an: ein Attentat auf ein Bild, Die Malkunst, von Jan Vermeer mit Toten und Verletzten. Besser könnte auch ein Krimi nicht anfangen. Doch eigentlich ist dies Buch kein Krimi, zumindest nicht im herkömmlichen Sinne.
Was allerdings der Autor auf knapp 300 Seiten entwirft, ist subtil, hintergründig, vereinigt Politik, Kunst und Geschichte einzigartig und ist spannend wie ein Krimi.
2022, in einem Wien, mit dessen rigider Politik ich nicht würde leben wollen, wird Professor Hartmann, der Restaurator des beschädigten Bildes, von der Vergangenheit seiner Familie, der Vergangenheit des Bildes - beides greift schön ineinander - eingeholt. Selbst Jan Vermeer äußert sich zu Wort und kommentiert. Das fand ich einen sehr gelungenen Einfall. Die Bezüge zum Dritten Reich sind übrigens sehr gelungen eingearbeitet und Bezüge zu der fiktiven Gegenwart ergeben sich so, dass man sich eines Schauderns nicht erwehren kann.
Sehr gelungen auch die detailreichen Beschreibungen der Techniken, die beim Restaurieren von Bildern angewandt werden. Das macht das Buch in sich rund. An die Sprache und manchmal recht kurzen Kapitel habe ich mich erst gewöhnen müssen, doch schmälern sie den Lesegenuß nicht.

Fazit: Für mich ein tolles Buch, mit zwei sehr humorvollen Protagonisten, bei dem ich mich keine Minute gelangweilt habe. Eine unbedingte Leseempfehlung.